Montag, 13. Dezember 2010

Boarding

Mit einer halben Stunde Verspätung und auf dem Flughafen war es
eiskalt.

Na dann, auf in die zehn Stunden Flug.

Peking geschafft

Wir sitzen in der First Class Lounge in Peking und lassen es uns gut
gehen, Lisa ein Eis und ich einen Kaffee. In zwei Stunden geht es
weiter.

Abflug

Wir sitzen im Flieger :-) Bis jetzt sieht es gut aus.

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Sonntag, 12. Dezember 2010

Drückt die Daumen...

... Aufstehen und zum Flughafen. Es ist sechs Uhr morgens und ich bin
wirklich gespannt wie weit wir heute kommen. Es hat fast die ganze
Nacht geschneit. Ich will nach Hause. Lisa ist ziemlich krank und ich
bin gespannt wie wir zwei das Packen.

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Montag, 6. Dezember 2010

Coole Sache

Wir hatten ein wirklich schönes Wochenende. Am Freitag war nachmittags eine Nikolausparty für die Kinder. Das war sehr schön. Der Nikolaus war sehr lieb und hat kaum geschimpft oder schlimme Versprechen abgenommen. Lisa durfte den langen Stab halten und war stolz wie Oskar.


Danach bin ich mit Sandra und meinen Leipziger Kollegen in den Green Mile Pub wo es Pizza, Bier und Jägermeister gibt. Der Pub ist so ein richtig runtergekommener Schuppen. Ist aber wirklich urgemütlich. Die Jägermeisterrunden habe ich nicht mitgezählt, aber es war ein super schöner Abend. Den Absacker haben wir in Michiels Bar mit Carlo, Matthias und Stefan zu uns genommen. Zu Hause bei Sandra angekommen, sind wir ins Bett gefallen und ich kann mich nicht mal erinnern, die Augen zugemacht zu haben 

Am nächsten Tag habe ich unsere Lena morgens am Sheraton abgeholt und bin mit ihr nach Hause gefahren. Die erste Massage seit dem wir da draußen wohnen. Das war eine Wohltat. Lisa hat Lena auch wiedererkannt und ihr einen dicken Kuss auf die Backe gedrückt. Da hat sie sich riesig gefreut. Nach der Massage bin ich mit Stefanie in die Stadt auf den Stoffmarkt. Das ist der Wahnsinn. Auf mehreren Etagen Stoff in allen Farben und Qualitäten. Ich habe Stoff für einen Rock und eine Hose für Lisa gekauft und für mich für ein Kleid, eine Bluse und verschiedene andere Sachen. Der Stoff war wirklich günstig. Ich bin nun gespannt was die Schneiderin daraus macht. Am Abend waren wir noch in einem Korean Barbeque zum Essen. Das ist auch immer wieder lecker und eine tolle Sache. Wir haben für fünf Erwachsene 360 RMB bezahlt. Das sind nicht ganz 40 Euro.

Am Sonntagmorgen haben wir Lisa bei Sandra zum Weihnachtsbaumschmücken abgegeben und Markus und ich sind in den WuAi Markt zum Weihnachtsgeschenkeshopping gefahren. Das war das erste Mal richtig entspannt. Wir wussten was wir wollten und wir wußten wo wir hinmüssen. In zwei Stunden hatten wir alles zusammen. Danach ein Taxi für die Heimfahrt zu bekommen, war zwar wieder etwas schwieriger, aber auch damit können wir inzwischen umgehen. Der Taxifahrer kannte natürlich auch wieder nicht den Weg und nach ziemlich souveränem Losfahren, hat er dann versucht uns zu erklären dass er nicht weiß wohin er fahren muss. Glücklicherweise haben wir ja die entsprechende Technik einstecken, können uns orten lassen und dann berechnen lassen wie er fahren muss. Da die Taxifahrer meistens keine Karten lesen können, mussten wir ihm das dann irgendwie mit ein paar Brocken chinesisch und Händen und Füssen erklären. Aber es hat alles geklappt und das finde ich schon genial.

Also ein rundherum zufriedenes und erfolgreiches Wochenende. Nun noch 5 Tagen arbeiten und dann geht es schon fast Richtung Heimat. Wir freuen uns riesig.

Schnee

...bin seit einer Stunde auf dem Heimweg. Das ist die Hölle. Die
Autobahn war zu und jetzt quält sich alles durch die Stadt. Die
Chinesen können aber schon mit normalen Strassenverhältnissen nicht
umgehen. Mit geschlossener Schneedecke aber schon gar nicht. Aller 50
m ein Unfall.
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...unglaublich das so ein bißchen Schnee eine ganze Wirtschaft lahm
legen kann. Die Autobahn wird einfach gesperrt und aller hundert Meter
sind Verkehrsunfälle. Gestern sind wir einfach zu Hause geblieben und
heute haben wir die Weltreise angetreten. Fast zweieinhalb Stunden
habe ich gebraucht. Die Autobahn ist kaum geräumt und die Laster
schleichen mit 30 km/h.
Heute habe ich zum ersten Mal ein Date mit einer Schneiderin. Ich bin
gespannt. Ist eine Empfehlung.
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Donnerstag, 11. November 2010

Erfolgreiches Wochenende

Gerade meint es China wieder mal gut mit uns. Letztes Wochenende haben wir mit Hilfe meiner Kollegin ein Regal und ein Klavier gekauft. Wir sind am Samstag früh los und zuerst in dieses riesige Teegeschäft gefahren. Dieser Laden ist von der Grundfläche so groß wie Karstadt und hat 4 Etagen. In den ersten beiden Etagen gibt es Tee, grünen Tee, schwarzen Tee und Blüten. Dann gibt es eine Etage mit Tassen und Kannen und in der obersten Etage gibt es dann Regale, Schränke, Tische und Stühle. Dort hat Angel dann für uns den Preis verhandelt. Auf die Frage wann sie uns das gute Stück liefern, kam als Antwort, heute Nachmittag. Wow. Na klar, her damit. Dann bekamen wir dort noch eine Tasse Tee und mussten dabei feststellen, dass immer wieder nachgegossen wird, wenn wir die Tasse vorbildlich austrinken. Als Nächstes fuhren wir durch die ganze Stadt zum Klaviergeschäft. Wir hatten uns ja schon einmal für eine Ausführung entschieden, aber an dem Samstag war wieder mal eine Promotion Aktion und so bekamen wir ein noch besseres Klavier für das gleiche Geld. Hier dachte ich wirklich, dass die Lieferung vielleicht in zwei oder drei Wochen erfolgt. Unglaublich aber wahr, 12 Uhr bezahlten wir und 14 Uhr stand das Klavier in unserem Haus. Die Lieferung hat wahnsinnige 15 Euro gekostet.


Der Samstag war auch weiterhin erfolgreich, weil der Geschirrspülreparateur kam und der Fernsehmechaniker auch erschien und uns eine Schüssel vor das Haus montierte. Jetzt können wir auch endlich mal ein paar aktuelle Nachrichten in BBC schauen. Aber was für mich auch erst mal ein Schock war. Der Mechaniker holte eine riesige Bohrmaschine raus und bohrte zuerst ein Loch in die Hauswand, um die Schüssel zu befestigen und dann bohrte er ein Loch in den Fensterrahmen, um das Kabel ins Haus zu bringen. Wahnsinn.

Nun sind wir endlich angekommen. Es stehen noch ungefähr zehn Bücherkisten in der Ecke und ansonsten sind wir soweit durch. Ich komme jetzt gern nach Hause und bin auch gern zu Hause. Wir schaffen es jeden Morgen gemeinsam zu Frühstücken und der Arbeitsweg ist nur länger, aber wir benötigen die gleiche Zeit wie vom Lexington Hotel. Ich nehme mir meinen Kaffeebecher mit ins Auto und fahre mit gemütlichen 130 km/h über die Autobahn zum Werk. Das dauert ungefähr 30 Minuten und die Autobahn ist hier wirklich leer. Die Autobahnmaut kostet pro Strecke 20 Yuan. Das Benzin kostet pro Liter ca. 0,70 Yuan.

Am Dienstag war im Kindergarten eine Thanksgiving Party. Lisa hatte im Kostüm einen Auftritt. Sie war süß. Sie wollte unbedingt auf die Bühne und tanzen. Als sie dann oben stand, bewegte sie sich nicht. Ich glaube sie war überrascht von der Aussicht auf so viele Menschen, die alle in ihre Richtung schauten. Aber keines der Kinder konnte die Performance richtig. Das kann man von 2 ½ Jährigen auch nicht wirklich verlangen.

Heute ist St. Martinsumzug und Markus und ich haben eine Laterne gebastelt. Ich bin gespannt was Lisa dazu sagt. Außerdem hoffe ich, dass es aufhört zu Regnen. Das tut es heute leider schon den ganzen Tag. Aber die Natur braucht das auch. Ich kann mich an den letzten Regen schon gar nicht mehr erinnern.

Mittwoch, 3. November 2010

Normalität

Endlich ist Normalität eingekehrt und wir genießen die Privatsphäre in unserem Häuschen. Vor allem Lisa genießt den Freiraum und fährt große Touren mit ihrem Bobbycar.


Rückblickend auf die letzten Wochen hier ein paar Stories:

Am Tag nach dem Besuch der Großen Mauer waren wir ein bisschen Shoppen, endlich mal wieder ein neues Buch  und am Nachmittag haben wir uns mit meiner Tante und meinem Onkel aus Berlin getroffen. Sie kamen uns im Hotel abholen und nach einem gemütlichen Kaffee in der Lobby haben wir uns gemeinsam auf den Weg in ein berühmtes Pekingentenrestaurant gemacht. Dorthin kam auch Jochen. Das Restaurant muss ich auf jeden Fall nicht nochmal besuchen. Ich glaube, die können mindestens 1000 Gäste gleichzeitig abfertigen. Das sind mehrere riesige Hallen mit runden Tischen an denen die Leute Pekingente essen. Es gibt eine Wartehalle, die ist so groß wie ein großer Kinosaal. Unglaublich. Die Ente war lecker, aber nicht besonders viel. Ich habe mich aber riesig gefreut, die Zeit mit meiner Tante verbringen zu können. Das war wirklich eine tolle Überraschung.

Die letzten freien Tage in Peking habe ich im Hotelzimmer verbracht. Einen Tag nach unserem Ausflug zur Great Wall habe ich mir irgendwo eine Lebensmittelvergiftung eingefangen. Wir wissen nicht wo und es ist mühsam, dass im Nachhinein herauszufinden. Glücklicherweise hat es nur mich getroffen und mir ging es wirklich nicht gut. In der Nacht bin ich kaum aus dem Bad herausgefunden und ich habe mir das Hirn zerbrochen wie ich am besten zu einem Arzt komme. Ich wollte Lisa nicht dabei haben, aber allein wollte ich auch nicht hin. Am nächsten Morgen ging es mir so schlecht, dass ich Markus zum Concierge schicken musste und er fragen sollte, wie man am besten zu einem Arzt kommt. Wir hatten uns aus dem Bauch heraus für diesen Aufenthalt für das Kempinski entschieden. Das sollte sich nun in dem Zusammenhang als eine glückliche Fügung herausstellen. In dem Gebäudekomplex gibt es eine internationale Krankenstation. Dort gibt es einen englischsprechenden Arzt und die Betreuung hat fast deutschen Standard. Ich habe mich dort auf jeden Fall gut aufgehoben gefühlt. Der Arzt machte sofort ein Blutbild und stellte eine massive Bakterieninfektion fest. Er gab mir sofort eine Infusion mit Elektrolyten, Antibiotika und Schmerzmitteln. Mir ging es schon nach einer Stunde wieder besser. Besser im Sinne, ich konnte wieder ohne Schmerzen laufen und hatte nicht das Bedürfnis ständig ins Bad rennen zu müssen. Am Freitag sind wir wieder nach Hause geflogen und erst am Montagabend war ich wieder einigermaßen fit.

Am Dienstag war ich dann auch wieder im Büro und am Mittwoch kam endlich unser Container. Genial. Fünf oder Sechs Chinesen haben es geschafft alle Kisten, in Summe 230 Stück in nicht mal 2 Stunden in das Haus zu tragen. Die meisten Kisten haben sie auch noch geöffnet und die großen Sachen auch schon ausgeräumt. Das Kinderzimmer von Lisa haben sie aufgebaut und am Nachmittag sind sie wieder verschwunden. Das ging wirklich schnell. Unsere Ayi und der Fahrer wollten auch unbedingt beim Auspacken helfen. Also habe ich mir die Beiden geschnappt und die Küche ausgepackt und eingeräumt. Die Beiden waren wirklich süß. Als Erstes waren sie überrascht, dass wir selber kochen wollen und dann haben sie wirklich ungläubig geschaut als sie die vielen Teller, Tassen und sonstigen Gegenstände auspackten. Das war für die Beiden wirklich unfassbar wie man so viel Geschirr, Bücher, CDs und DVDs und auch Klamotten haben kann.

Dienstag, 5. Oktober 2010

Great Wall

Seit gestern Nachmittag sind wir in Peking. Auf den ersten Blick eine schöne Stadt. Wir waren gestern noch ein bißchen spazieren und bei einem Italiener essen. Die Nudeln sahen nur schön aus und haben nicht wirklich geschmeckt. Wir werden also einfach nicht nochmal hingehen. Gestern abend haben wir uns dann noch mit Jochen zu einer Tagestour zur Great Wall verabredet. Wir haben einfach einen Taxifahrer gefragt, ob er uns hinfährt. Es ist ca. eine Stunde Autofahrt. Das Umland von Peking ist wirklich wunderschön und es lässt noch so viel von diesem riesigen Land erahnen. Es gibt mehrere Stellen an denen man die Mauer erklimmen kann. Irgendwie haben sich aber wieder alle Chinesen verabredet und waren an der gleichen Stelle wie wir ;-) Ihr werdet es auf den Bildern sehen, wir waren wirklich nicht allein. Die Mauer ist ein atemberaubendes Bauwerk. Es ist unvorstellbar das die Chinesen schon vor Christus dieses Bauwerk begonnen haben. Allein auf die Idee zu kommen und das dann in die Tat umzusetzen. Es ist wirklich ein Muss dort gewesen zu sein.

Lisa fand die Mauer toll. Es ging so steil nach oben und sie lief und lief und lief. Unfassbar. Auf dem Rückweg ist sie im Auto tief und fest eingeschlafen. Wir haben uns vom Taxifahrer direkt beim Starbucks rausschmeissen lassen und haben einen Supermarkt gefunden, der sehr viele europäische Sachen verkauft. Dort haben wir Smarties, Cornys und Tempos geshoppt. Da fühlt man sich plötzlich wie als ob Weihnachten wäre.

Gerade waren wir noch schwimmen und jetzt warten wir auf unser Abendessen. Wir haben keine Lust auch nur noch einen Schritt vor die Hotelzimmertür zu machen und werden zeitig ins Bett gehen. Morgen früh sind wir mit Freunden aus Shenyang verabredet und Nachmittags mit meiner Tante aus Berlin. Ja aus Berlin. Die Beiden sind gerade in China und auch zufällig in Peking. Das Land ist doch nicht so groß, wenn man sich so einfach über den Weg laufen kann.

Sonntag, 3. Oktober 2010

Dies und jenes der letzten Tage

Wo fange ich an und wo höre ich auf? Ich schiebe gerade einen ganz schönen Chinafrust vor mir her. Im Moment sind alle gegen uns. Es fing alles mit den Typen von der relocation Firma an. Der kam letzten Freitag ins Büro und wollte unsere Unterlagen für die Entzollung unseres Containers abholen. Die Teamassistentin vom Werksleiter hatte diese Dokumente alle vorbereitet, aber war am Freitag leider nicht im Büro. Es gab natürlich auch keine Vertretung und das Büro war abgeschlossen. Ich war dem ersten Heulkrampf nahe. Dann haben wir das ganze Büro verrückt gemacht. Eine nette Assistentin wollte sogar einen Stempel für uns fälschen. Finde ich ja sehr nett, aber sagt auch alles über diese wahnsinnige Stempelkultur hier aus. Man könnte hier wirklich die Wirtschaft lahm legen, wenn es keine rote Stempelfarbe mehr in China gibt. Und das meine ich ernst. Über mehrere Abteilungen hinweg haben wir es dann endlich geschafft jemanden zu finden, der einen Schlüssel zum Büro des Werksleiters hatte und das Büro aufschloss. Unsere Unterlagen lagen ganz oben und mit viel Stolz übergaben wir sie diesem Typen. Was machte der? Er holte wirklich noch ein Formular heraus und sagte, hier bräuchte er auch noch einen Companystempel. Das war der Zeitpunkt an dem ich gehen musste. Ich hätte dort sonst jemanden umgebracht. Einen Companystempel? Was glaubt er was das ist? Das ist das Hochheiligste in diesem Unternehmen. Erstens darf nicht jeder damit stempeln. Dafür muss man in diese erlauchte Riege aufgenommen werden. Dann gibt es feste Stempelzeiten und man muss auch noch für jedes gestempelte Dokument ein Formular ausfüllen. Ich bin mir gerade nicht sicher, ob das auch abgestempelt werden muss. Aber bestimmt. Na ja, es ist wie es ist. Unser Container bleibt noch ein bißchen länger im Containerhafen stehen und wir bleiben noch ein bißchen länger im Hotel wohnen *heul*


Aus lauter Frust, werden wir nun morgen nach Peking fliegen und uns die Stadt anschauen. Ist ja auch nett, oder?

Letzten Samstag sollte unsere Couch geliefert werden. Markus war ab 13 Uhr in unserem leeren neuen Heim und arbeitete. Ich fuhr mit Lisa später nach. Kurz vor 17 Uhr riefen wir mal Morrison an und fragten, ob sich das Möbelhaus bei ihm gemeldet hat. Er sagte, ja vor ein paar Minuten. Unsere Couch sei nicht bei der Lieferung dabei gewesen und sie kommen heute nicht mehr. Unfassbar. Aber leider kann man es auch nicht ändern.

Am Freitagabend habe ich dem Supermarkt um die Ecke noch einen Besuch abgestattet. Dort waren gefühlt, wieder alle des Viertels einkaufen. Es war 20 Uhr, an einem Feiertag und der Laden war voll. Unglaublich. Ich hatte die Foo Fighters auf den Ohren und machte mein Ding. An der Kasse angelangt, war es kaum zu glauben. Drei Kassen für 100 Kunden. Zuerst war es noch eine Schlange und dann war es ein Pulk. Meine erste SMS an Markus war ungefähr so: „Es dauert länger. Hier ist die Hölle los und ich bin kein geübter Kassendrängler.“. Die zweite SMS war „Die Foo Fighters retten hier einigen Chinesen das Leben und bewahren mich vor dem Knast ;-)“. Die dritte SMS „Böse gucken bei meiner Größe, scheint doch zu wirken.“. Und das Ende der Geschichte…ich habe ungefähr 20 Minuten an der Kasse gestanden - Ich glaube beim Marktkauf bekommt man dafür 5 Euro, oder? – und alle Chinesen leben noch.

Ach, und zu guter Letzt. Mein Pass ist auch wieder aufgetaucht. Der lag an der Hotelrezeption und sie haben sich einfach mal nicht verantwortlich gefühlt mir mal Bescheid zu geben. So ist das eben. Ruhe und Gelassenheit braucht man in diesem Land mit seinen Bewohnern.

Donnerstag, 23. September 2010

Und immer weiter so...

Hallo ihr Lieben, ja bei uns ist so ein bisschen Alltag eingekehrt. Wir kämpfen jeden Tag mit kleinen chinesischen Problemen. Zumindest haben wir uns jetzt ein weiteres Auto erstritten was uns eine Menge Mobilität gibt. Ich habe keine Aufenthaltserlaubnis bekommen, weil die Behörden die Regelung geändert haben. Man kann eine unbegrenzte Aufenthaltsgenehmigung nur mit einem in einem anderen Land ausgestelltem Visum bekommen. Mein letztes Visum ist aber hier vor Ort ausgestellt worden. Na ja, nun muss ich das in Deutschland erledigen. Glücklicherweise fliegen wir ja im Oktober nach Hause. Die Flugbuchung war auch ein großes Problem. Wir sind gerade in so einem schwebenden Status hier. Wir sind nicht mehr als Support hier, aber als Expats auch noch nicht so richtig angekommen. Angeblich gibt es noch keine Bestätigung von unseren Chefs. Aus diesem Grund konnten unsere Heimflüge auch noch nicht gebucht werden. Am Wochenende wollte ich nochmal nach der Verfügbarkeit schauen und ich konnte keine freien Flüge mehr finden. Ich bekam Panik. Einen Tag später standen wir hier beim Personalchef und haben mal mit der Faust auf den Tisch gehauen. Das Ergebnis war, dass seine Sekretärin die Flüge erst mal so gebucht hat. Außerdem haben wir endlich die Schlüssel für unser Häuschen bekommen und warten nun noch sehnsüchtiger auf unseren Container. Gestern haben wir schon mal ein paar Sachen aus dem Hotel hingebracht. Nun steht eine Kiste im Wohnzimmer und wir haben damit gezeigt „Das ist jetzt unser neues Heim.“ Wir können es wirklich kaum erwarten.


Was gibt es noch…für mich wichtig ist, dass mein Pass verschollen ist. Es ist wirklich unglaublich, dass hier bei BBA eine Praktikantin zuständig ist für die ganzen Visageschichten. Ich hatte ja kein Dauervisum bekommen also musste ein anderer Weg gefunden werden. Dafür wollte sie meinen Pass. Na ja, und nun hatte sie ihren letzten Tag und als ich sie nach meinem Pass fragte, sagte sie, sie wisse nicht wo der ist. Immer mit der Ruhe. Irgendwo wird der schon sein. Ich werde berichten.

An alle Materialsteuerer, die das hier lesen: Hier wird dringend ein Materialsteuerer für den 8er Bereich gesucht, für zwei Jahre. Meldet euch mal, wenn ihr euch wirklich vorstellen könntet, hierher zu kommen.

Donnerstag, 26. August 2010

Lebenszeichen...

…aus China von uns. Wir haben es geschafft und sind wieder in Shenyang aufgeschlagen. Die Zeit in Deutschland ist viel zu schnell vergangen. Der Abschied ist mir sehr schwer gefallen. Es ist doch etwas anderes, wenn man sich plötzlich für zwei Jahre verabschiedet.

Das Containerpacken war die Hölle. Das ist wirklich wie einmal abgebrannt. Fremde Menschen packen die privaten Sachen und verursachen ein großes Chaos. Über 140 Kisten wurden gepackt und in den Container verladen. Die Bilder kommen noch.

Hier in Shenyang angekommen, haben sich die Ereignisse überholt. Die erste Geschichte war, dass das Hotel unser zweites Zimmer vermietet hatte. Allein schon alle Sachen in einem Zimmer zu haben…da kommt man sich vor wie ein Zigeuner. Als wir dann schlafen gehen wollten, sind wir zu dritt im Schlafanzug über den Hotelflur in ein anderes Zimmer geschlichen. Verrückt. Der zweite Tag wurde aber nicht besser. Aus den Emails, die uns im Urlaub erreicht haben, waren wir ja vorgewarnt. Während unserer Abwesenheit hat es in Shenyang sehr viel geregnet und die Luftfeuchtigkeit war über Tage hinweg sehr hoch. Im Kindergarten begann das Gebäude zu schimmeln. Die Luft muss unerträglich gewesen sein. Alle deutschen Kinder wurden herausgenommen und im Haus von Kollegen betreut. Dorthin haben wir uns also begeben und auf den Stand bringen lassen. Die Personalabteilung führte mehrere Gespräche mit dem Kindergartenmanagement Gespräche, aber die Chinesen finden Schimmel nicht so gesundheitsgefährdend. Die Familien hier vor Ort machten sich also auf die Suche nach einem anderen Kindergarten. Dort sind wir sofort hingefahren und haben uns das angeschaut. Das ist ein ganz neues Gebäude, die Erzieher sind englische Muttersprachler und das Konzept hat uns überzeugt. Die Umgebung ist vielleicht nicht so schön, weil das Gebäude von Hochhäusern umgeben ist, aber wir denken, eine gute Entscheidung getroffen zu haben. Ab 01.09. wird Lisa dort hingehen.

Am Sonntag wollten wir eine Couch kaufen. Keiner in diesem Möbelhaus sprach Englisch. Also riefen wir Morrison an und baten ihn um Hilfe. Er kam am Montag und Markus fuhr mit ihm nochmal zum Möbelhaus. Na ja, das sollte auch zum zweiten Versuch nichts werden. Das Möbelhaus schliesst 18 Uhr. Also die nächste Verabredung für Dienstag. Dieses Mal fuhren wir alle gemeinsam hin. Normalerweise wären wir ohne zeitliche Probleme dort angekommen, aber der Verkehr ist in den letzten fünf Wochen hier unnormal stark angestiegen. Wir fuhren fast im Schritttempo zum Möbelhaus und kamen 20 Minuten vor Feierabend dort an. Schnell in den zweiten Stock gerannt. In beiden Geschäften Bescheid gegeben damit sie ihre Zettel ausfüllen konnten. Dann ging Morrison mit Markus und zwei weiteren Verkäufern bezahlen. Sie kamen und kamen nicht zurück. Gefühlte zwanzig Minuten später kamen sie mit einem großen und einen kleineren Paket zurück. Die Geschichte dazu: Wir hatten genau das Geld für die Couch und den Couchtisch einstecken. Auf die Couch gab es Rabatt. Als Markus bezahlen wollte, wollten sie den Gesamtpreis ohne Rabatt. Das hatte Markus natürlich nicht einstecken. Also bezahlte er zuerst die Couch, bekam dann den Rabattbetrag ausgezahlt und konnte dann den Tisch bezahlen. Als Nächstes bekam er sein Rabattgeschenk, einen Staubsauger und dann musste er an einer Tombola teilnehmen. Er musste 8 Tischtennisbälle ziehen. Er bekam einen kleinen Karton überreicht. Darin waren ca. 9 Maßbänder. Auf jeden Fall muss sich jemand dort schon Teile rausgenommen haben, weil insgesamt ca. 15 Stück reingepasst haben. Gestern habe ich hier 8 Maßbänder verschenkt.

Nun sind wir gespannt, ob alles pünktlich geliefert wird und freuen uns auf den Umzug in unser Heim für die nächsten zwei Jahre.

Donnerstag, 24. Juni 2010

Die Zeit verfliegt zu schnell...

...und leider habe ich es erst heute geschafft die letzten Fotos hoch zu laden.

Das Wochenende in Hongkong war schon cool. Die Stadt ist sehenswert, aber ich bin auch froh nicht mit Lisa dort gewesen zu sein. Es ist alles sauber und der Verkehr ist geordnet, aber es sind unglaublich viele Menschen auf der Straße und die Bürgersteige sind sehr schmal. Wettertechnisch hatten wir nicht so richtig viel Glück. Es war jeden Tag bewölkt und hat immer mal geregnet, aber bei 30 Grad ist das ertragbar. Abgekühlt hat es sich durch den Regen nicht.

Die Anreise nach Hongkong war ein bißchen beschwerlich. Wir sind aus Kostengründen nur bis nach Shenzen geflogen. Von dort aus sollte ein Bus nach Hongkong Island fahren. Ja, tut er auch, das man aber aussteigen muss, aus der VR China ausreisen muss und dann in Hongkong einreisen muss, war mir nicht so richtig bewußt und ich fand das umständlich. Vor allem weil man auch sein Gepäck mit aus dem Bus nehmen musste. Mit kleinem Handgepäck war das Ganze nicht schlimm, aber mit Lisa möchte ich das so nicht tun. Fast vier Stunden haben wir wegen viel Betrieb am "Grenzübergang" und wegen viel Verkehr bis zum Hotel gebraucht. Das Hotel liegt im Herzen von Hongkong am Viktoria Park. Super Lage. Am ersten Tag sind wir zum Peak hoch. Dort hatten wir Sichtweiten unter 10 Meter. Das Klima war wirklich wie in einer Dampfsauna. Am zweiten Tag haben wir eine Stadtrundfahrt gemacht. Dabei war auch eine Überfahrt nach Hongkong Kowloon. Sollte man schon mal gemacht haben, weil man dann die Skyline von Hongkong Island bewundern kann. Am zweiten Abend sind wir natürlich auch noch die längste Rolltreppe der Welt gefahren. Die genauen technischen Daten weiß ich jetzt leider nicht, aber sie ist ca. 800 m lang und gefühlt, fährt man ewig. Sie verbindet die Stadtteile auf Meereshöhe mit den höher gelegenen. Abends fährt sie aufwärts und morgens fährt sie abwärts. Genial. Am Rande der Rolltreppe findet man viele Bars, Cafes und Restaurants. Man kann wirklich viel entdecken in der Stadt. Aber man braucht viel Zeit, Ausdauer und gute Füße.

Nun habe ich Hongkong gesehen und das reicht. Nach Hongkong muss man nur, wenn man Power-Shopping machen will. Die Dichte an Einkaufsmalls ist der Wahnsinn. Man bekommt so ziemlich jedes bekannte Brand von der ganzen Welt. Die chinesischen Frauen schleppen dort Einkaufstüten durch die Stadt, dass ist unfassbar.

Ich fand es toll, dass ich dort wieder so normal war. Es sind sehr viele Ausländer dort und fast alle verstehen Englisch. Außerdem gibt es eine sehr hohe Starbucks-Dichte :-)

Mittwoch, 9. Juni 2010

Rückblick aufs Wochende

So richtig viel gibt es vom Wochenende nicht zu berichten. Am Samstagmorgen sind wir in den Süden, Richtung Flughafen gefahren und haben uns das Haus eines Kollegen angeschaut. Das Haus steht in so einer Art Compaund. Viele kleine und größere Einfamilienhäuser in einer umzäunten Anlage mit Clubhaus und Einkaufsmöglichkeit. Die Anlage ist zwar ziemlich weit draußen, aber es ist schön Grün dort und die Luft ist im Vergleich zur Stadt fantastisch. Das Häuschen ist auch ganz nett und wir könnten uns einen zweijährigen Aufenthalt dort vorstellen. Mal sehen, ob es klappt.


Danach habe ich mich mit Jochen getroffen. Er hatte einen Termin mit einer Maklerin. Er sucht ein Apartment und wir haben uns 5 Stück angeschaut. Die konnten unterschiedlicher nicht sein. Vom totalen Kitsch, über chinesische Wohnanlage hin zu nett eingerichteter westlicher Wohnanlage. Die Entscheidung war nicht schwer. Jochen wäre gern in die chinesische Wohnanlage gezogen. Die Wohnung war auch wirklich schön, aber die Anlage war etwas abgelegen. Deswegen hat er sich notgedrungen für die Anlage in der Stadt mit 24h Rezeption entschlossen. Gute Entscheidung. Nach unserer Massage sind wir dann am Samstagabend noch in den Biergarten gegangen. Das war wirklich erstaunlich schön. Der liegt zwar direkt an einem Kreisverkehr mit 5 Fahrbahnen, aber trotzdem war die Lärmbelästigung erträglich. Ich habe das Gefühl wir sind schon abgehärtet. Wir haben dort ein leckeres Guinness getrunken und Grillsachen vom Buffet gegessen.

Am Sonntag sind wir am Nachmittag wieder nach Orchard Menor gefahren. Markus Chef wohnt dort und wir waren zum Grillen eingeladen. Die W. wohnen dort in einem Häuschen auf einem mittelgroßen, schönen Grundstück. Das Haus steht an einem kleinen Hang und hat einen schönen Rasen mit alten Bäumen. Lisa hat sich die Schuhe ausgezogen und ist dort den Berg hoch und runter gerannt. Sie war Glückseelig. Als wir abends heimfuhren war sie richtig dreckig und total fertig. Das war ein schöner Nachmittag für sie und hat uns in der Entscheidung bestärkt, dass wir da rausziehen müssen. Lisa muss raus. Dort können wir einen Sandkasten, eine Schaukel und ein Planschbecken hinstellen.

Auf dem Heimweg bin ich dann zum ersten Mal selber gefahren. Es ist wahnsinnig anstrengend gewesen. Ich habe immer nur rundum geschaut und gehofft, dass keiner der anderen Fahrer einfach die Spur wechselt und mich schneidet. Vor dem Hotel mussten wir dann feststellen, dass sie die ganze Straße frisch geteert und abgesperrt hatten. Wir konnten nicht so ohne Weiteres in die Tiefgarage fahren. Aber wohin mit dem Auto. Ich fuhr eine Ehrenrunde und diskutierte mit Markus. Dann entschied ich, dass Markus die Pylonen wegräumt und ich entgegen der Fahrbahn zur Einfahrt fahre. Gesagt, getan. Kein Problem :-)

Freitag, 4. Juni 2010

Freitag, der 04.06.2010

Rückblickend auf die Woche ist nicht viel passiert. Am Dienstag war Kindertag und der wird hier richtig celebriert. Die Ayi, Mr. Morrison, unser Chinesischlehrer, Mr. Lee, unserer Fahrer und die Gewerkschaft haben Lisa ein Geschenk gemacht. Das ist wirklich verrückt. Lisa hat sich natürlich riesig gefreut.

Am Mittwoch war ich zum Spatenstich im neuen Werk eingeladen. Die Einladungen waren im ersten Wurf nur für die kurzen Kurzzeichen, die mit Krawatte und so, aber Peter L. wollte dann doch noch ein bißchen "Volk" mit dabei haben. Deshalb hat er dann noch an ein paar Expats eine Einladung geschrieben. Das hat dann wiederrum ein paar Chefs ein wenig irritiert. Egal, ich fand es toll dabei sein zu dürfen. Das Ganze ging genau eine dreiviertel Stunde. Ein paar hohe Vertreter, wie der Brilliance-Chef, der Bürgermeister und weitere haben immer ca. zwei Minuten gesprochen. Außerdem hat unser Dr. Reithofer gesprochen. Es gab einen Drachentanz und ein gemeinsamer Spatenstich sowie ein Gruppenfoto. Das war alles. Danach kam unserer Werksleiter auf uns zu und meinte "Na los. Und jetzt wieder an die Arbeit.". Dazu sage ich jetzt mal nichts weiter.

Gestern abend war ich mit Jochen noch auf ein Bier im Biergarten. Der ist direkt hinter unserem Hotel. Auf einem relativ großen Platz haben sie mehrere Tische aufgestellt und man kann sich an mehreren Ständen Essen, Grillspieße, Muscheln, Süßkram und Getränke kaufen. Für chinesische Verhältnisse ist das wirklich ganz nett. Das Einzige was wirklich nervt, ist die Beschallung. Die Musik war teilweise so laut, dass man sich nicht unterhalten konnte. Gegen 22 Uhr haben sie die Lautstärke aber glücklicherweise etwas herunter gedreht. Dort werden wir wohl noch einige Abende verbringen.

Dienstag, 1. Juni 2010

Dienstag, 01.06.2010

So nun endlich mal die Fotos von der Hochzeit. Ich habe noch ein paar von unserem Ausflug im Park und von Lisas nachträglicher Geburtstagsfeier im Hotel dazugepackt.

Am Samstag war die große Kinderparty im Kindergarten. Viel zu viele Leute, laute Musik und grelle Beleuchtung. So sind sie eben die Chinesen. Lisa musste zwei Vorführungen performen. Na ja, dafür sind sie noch zu klein, aber die Kostüme waren super süß. Danach gab es noch etwas zu essen und dann ging es wieder nach Hause. Da draußen im Süden der Stadt ist die Luft wirklich erheblich besser als in der Stadt. Das merkt man wirklich extrem. Zufällig hatte ich gelegenheit mir die Wohnanlage neben dem Kindergarten anzuschauen. Dort ist es auch wirklich schön und langsam könnten sich die Nachteile, wie Entfernung zur Stadt und hohe Heizkosten, gegenüber den Vorteilen, viel Platz draußen, viel Grün, bessere Luft aufheben. Ich hoffe, dass wir langsam mal eine Entscheidung treffen werden. Am Sonntag fahren wir nochmal raus und schauen uns zwei, drei Häuschen an. Es wird unsere erste eigene Autotour. Gestern habe ich endlich unsere Führerscheine bekommen. Jetzt dürfen wir uns also auch offiziell mit ins Getümmel stürzen. Vielleicht schaffen wir es ja, die Chinesen ein bißchen zu erziehen ;-)

Mittwoch, 26. Mai 2010

Mittwoch, den 26.05.2010

Ja, wir haben bestanden. Das ist wirklich auch eine Erfahrung wert. Schade, dass man dort keine Fotos machen durfte. Nun warten wir bis nächste Woche und dann bekommen wir unseren Führerschein. Ob ich mich damit nun gewappnet fühle hier Auto fahren zu können...ich glaube nicht. Der erste Autofahrversuch wird wohl am Samstag gegen Mitternacht sein. Das sind wenigstens nicht ganz so viele Autos auf der Straße.

Gerade komme ich von Foresight bzw. Shenbei zurück. Markus hat dort eine schöne Montagehalle gebaut. Er kann wirklich stolz sein. Allerdings wäre so eine Fabrik in Deutschland wirklich nicht möglich. Es passiert dort sehr viel in Hand- und Muskelarbeit und einige Arbeiter werden abends auf jeden Fall merken was sie tagsüber getan haben. Mal sehen wie die ersten Fahrzeuge aussehen.

Dienstag, 25. Mai 2010

Dienstag, der 25.05.2010

Oh mann, da die deutschen Führerscheine hier in China nicht anerkannt werden, müssen wir heute zur theoretischen Prüfung. 13 Uhr haben wir Termin, d. h. gleich in 20 Minuten. Das Prüfungsbuch bestand aus 1000 Fragen mit Multiple-Choice-Antworten oder Ja/Nein. Es ist fast unmöglich den Mist auswendig zu lernen. Das Buch ist auf Deutsch und ganz schlecht übersetzt. Meistens versteht man die Fragen nicht mal richtig. Das macht mich noch nervöser. Ich habe das Buch einmal durchgearbeitet, fühle mich aber total unvorbereitet. Na ja, es kommen 100 Fragen dran und davon müssen wir 90 richtig beantworten. Drückt die Daumen! Ich melde mich später nochmal, ob es geklappt hat. Ein Kollege von uns hat den Test schon vor 2 Jahren gemacht. Damals war das alles noch auf chinesisch und man hat einen Übersetzer mitgenommen. Der konnte dann auch meistens die Fragen schon auswendig. Trotzdem hatte der Kollege am Ende nur 88 Punkte. Der Übersetzer freute sich trotzdem und meinte: "Du hast eine Glückszahl." und darauf der Kollege "Ja, aber trotzdem nicht bestanden, oder?" Ja, leider. Das ist der Humor in China.

Morgen gehe ich mit der Gruppe zum Essen und danach zum KTV, d. h. Karaoke. Fotos und Berichte folgen. Mal sehen was das für ein Abend wird.

Freitag, 21. Mai 2010

Freitag, der 21.05.2010

Uns geht es gut. Viele Dinge sind passiert und über ein paar Neuigkeiten möchte ich euch mitteilen.


Wir haben uns nun endlich vorgenommen den Führerschein zu machen. Dazu muss man hier als Erstes einen medical check machen. Dort macht man als erstes ein Paßbild. Dann bekommt man einen A4 Blatt Papier mit vielen Kästchen drauf und mit dem läuft man dann los. Die erste Station ist einfach nur Geld hinlegen und den Stempel bekommen. An der zweiten Station bekommt man noch eine Karte und das Wechselgeld. Die nächste Station ist der Sehtest. Dort sieht man nur eine Art „E“ und muss sagen in welche Richtung das E offen ist. Dann kommt der Test der Rot-Grün-Schwäche. Markus hat es auch geschafft. Danach kommt eine Station wo man seine Hände erst offen hinhalten muss und dann eine Faust machen soll. Wozu das ist, haben wir nicht herausbekommen. Am Schluß, nachdem man die vielen Stempel eingesammelt hat, darf man eine Art Siegel auf den Zettel drücken. Das war der erste Termin. Dann gibt man seinen Pass und den Führerschein zum Übersetzen. Um einen nächsten Termin bei der Polizei zu machen. Dort schauen sie sich die Übersetzungen an und man bekommt wieder ein Formular mit vielen Stempeln. Damit geht man dann wieder zur Führerscheinstelle, um einen Termin für die theoretische Prüfung zu bekommen. Ja, und an dem Punkt sind wir jetzt. Nächsten Dienstag, 13 Uhr haben wir Führerscheinprüfung. Das Prüfungsbuch umfasst 1000 Fragen mit Richtig/Falsch oder Antwort 1 – 4 aus allen Bereichen, also gesetzliche Vorschriften, Verkehrszeichen, Erste Hilfe usw. Die Prüfung besteht dann aus 100 Fragen von den 1000 und man muss 90 richtig haben. Ich bin gespannt, ob wir das schaffen. Ob ich hier allerdings wirklich fahren will, weiß ich noch nicht. In der Stadt herrscht seit ein paar Tagen das totale Verkehrschaos. Über Nacht haben die hier alle Straßen aufgemacht. Überall fehlt der Straßenbelag und die Straßen sind nicht passierbar. Das würde es in Dtl. so nicht geben. Ohne Absperrung und ohne alles. Da arbeiten die Bauarbeiter auf der Baustelle und die Autofahrer versuchen irgendwie einen Weg durch die Baustelle zu finden. Irre. Das muss man wirklich gesehen haben, um es zu glauben.

Letzten Sonntag haben wir uns mit einigen Kollegen zum Volleyballspielen getroffen. Markus musste arbeiten und Lisa und ich sind mit Jochen in den Süden der Stadt in den Park am Fluss gefahren. Es war super Wetter und viele Familien unterwegs. Zum Spielen bin ich nicht gekommen, aber wir hatten einen sehr schönen Tag dort. So konnte ich mich auch von meinem Schock am Samstag erholen. Am Samstag waren wir in einem Möbelhaus. Die Hölle. Wir waren anscheinend in einem Stadtteil, wo die Leute nicht so gebildet sind und noch nicht so viele Langnasen gesehen haben. Sofort waren wir umzingelt von Menschen. Alle tatschten Lisa ins Gesicht und wollten sie auf den Arm nehmen. Lisa wollte aber auch unbedingt laufen, sonst hätte ich sie ja tragen können. Als es mir und ihr zu viel wurde, habe ich sie geschnappt und bin mit ihr ein paar Meter weggerannt. Sie hat geheult und ich war fertig. Nach einer Sekunde waren schon wieder Menschenmassen um uns. Eine Frau trat auch „im Spaß“ nach Lisa. Da bin ich fast ausgerastet. Markus machte das dann bei ihr, um ihr verständlich zu machen, dass wir das nicht gut finden, aber sie hat nur gelacht. Bei mir war es aus. Ich nahm Lisa auf den Arm und rannte aus dem Möbelhaus. Das erste Taxi auf der Straße war unser. Rein und weg und nie wieder hin.

Ja, für alle die sich aus Chinesisch lernen, den Führerschein machen und Möbel gucken noch keinen Reim machen konnten und die es noch nicht wissen…wir bleiben für zwei Jahre. Markus hat einen super Job angeboten bekommen und ich habe auch eine sehr interessante Aufgabe bekommen. Es passt. Wir können uns das vorstellen. Es ist und bleibt ein Abenteuer, aber wenn wir es jetzt nicht machen, machen wir es nie. Seid nicht traurig, wir kommen wieder und zwei Jahre sind schnell vorbei.

Donnerstag, 13. Mai 2010

Donnerstag, der 13.05.2010

Seit zwei Tagen ist hier Sommer. Die Sonne scheint und es ist richtig warm. Heute morgen bin ich kurz nach sieben Uhr ins Taxi gestiegen und ich konnte schon ohne Jacke gehen. Wahnsinn. Vor einer Woche hatte ich noch eine Strickjacke und Jacke an. Mal schauen, ob das jetzt so bleibt.

Ich wollte noch unsere Geschichte mit dem Amazon-Paket erzählen. Anfang April beschloß ich ein paar Bücher, DVDs und Knete bei Amazon zu bestellen. Ich wußte von einigen Kollegen, dass Amazon nach China liefert. Als ich die Bestellung abschließen wollte, kam erstmal die Ansage, dass die Knete nicht geliefert werden darf. Keine Ahnung warum. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass es für Knete Einfuhrbestimmungen gibt. Egal. Die restliche Bestellung konnte ich abschließen. 14 Euro Versandkosten und Lieferzeit 3 Wochen. Nach den 3 Wochen kam ich jeden Abend mit großer Spannung ins Hotel und hoffte, dass das Paket angekommen ist. Zwischendurch lag schon mal eine Ansichtskarte, unter der Tür durchgeschoben, bei uns. Urlaubsgrüße aus San Francisco. Die schönste Stadt in Amerika :-) Das Paket würde aber bestimmt nicht unter der Tür durchpassen. Noch eine Woche verging und es lag ein Briefumschlag da. In diesem Briefumschlag war ein Zettel auf dem stand, dass an der Rezeption etwas für uns zum Abholen liegt. Ich habe Markus sofort runter gejagt. Ich freute mich schon auf die Bücher. Puste Kuchen. Markus kam wieder mit einem Briefumschlag. Darin lag ein Abholschein. Wir sollten das Paket auf der Post abholen. Innerhalb von drei Werktagen...was passiert danach mit dem Paket...die Lagerung kostet 1 RMB pro Tag. Witzig. Am nächsten Tag ist Markus also mit Pass bewaffnet zur Post. Die ist glücklicherweise von unserem Hotel aus zu Fuss erreichbar. Und dann war es da. Das Paket von Amazon aus Deutschland. Ich habe mich wie ein kleines Kind gefreut. Allerdings hatten die Chinesen das Paket schon mal aufgemacht und geschaut, ob Propaganda drin ist :-) Gefunden haben sie einen Reiseführer, Teletubbie-DVDs und ein paar Bücher. Das ist wohl nicht als gefährlich eingestuft und so haben wir die Lieferung komplett erhalten. Wieder ein kleines Erfolgserlebnis.

Dienstag, 11. Mai 2010

Dienstag, der 11.05.2010

So und heute gibt es ein paar Fotos von Lisas zweitem Geburtstag und unserem Wochenende in Shanghai. Viel Spaß damit.

Montag, 10. Mai 2010

Montag, der 10.05.2010 - Wochenende in Shanghai

Am Freitagmorgen haben wir uns in den Flieger nach Shanghai gesetzt. Alle meine chinesischen Kollegen und Mr. Morrison, unser Lehrer, haben uns gewarnt. Die Zeit für einen Shanghaibesuch wäre ziemlich ungünstig, weil die EXPO seit einer Woche geöffnet ist und die Stadt wäre überfüllt. Wir haben uns trotzdem auf den Weg gemacht. Wer weiß wann wir mal wieder Zeit für einen Städtetrip haben. Außerdem wollten wir in einem Monat auch nicht bei 35 Grad durch Shanghai laufen. Der Flug von Shenyang nach Shanghai-Pudong dauert genau zwei Stunden. Direkt im Flughafengebäude kann man in den Transrapid Richtung Stadtzentrum einsteigen. Der Zug ist der Wahnsinn. Auf dieser 8-minütigen Fahrt beschleunigt er auf über 400 km/h. Die Fahrt hat für einen Erwachsenen etwas über 4 Euro gekostet. Man kommt dann ziemlich zentral in Pudong an. Dort sind wir dann in ein Taxi gestiegen, welches uns ins Hotel fahren sollte. Mr. Morrison hat uns noch die Adresse aufgeschrieben und die haben wir dem Taxifahrer unter die Nase gehalten. Kein Problem. Er fuhr los und hielt nach einer guten halben Stunde irgendwo in der Stadt. Aber wo war das Hyatt. Kein Gebäude an dieser Straßenkreuzung ähnelte dem Foto aus dem Internet. Sch… Und nun. Ich hatte auch keine Telefonnummer vom Hotel eingesteckt, weil wir ja die Adresse hatten. Was nun? Der Taxifahrer konnte wie immer kein Wort Englisch. Glücklicherweise haben wir ja nette Kollegen, die alle fleißig am arbeiten waren. Also rief ich Torsten an. Er suchte mir die Telefonnummer vom Hotel raus. Wir riefen dort an und die netten Damen vom Empfang erklärten dem Taxifahrer wo wir hin wollten. Puh, das hat nochmal gepasst. Dank Torsten.


Im Hotel angekommen, konnten wir auch schon unser Zimmer beziehen. Ja, und es war wirklich eine super Aussicht. Aus dem 26. Stock haben wir direkt auf den Bund geschaut. Geil. Es waren gefühlte 26 Grad im Schatten und wir hatten keine kurzen Sachen mit, na ja, außer Markus, der hatte eine kurze Hose. Also krempelte ich mir die Jeans hoch, zog meine luftigste Bluse an und im erstbesten Geschäft sollte Lisa eine kurze Hose bekommen. Wir liefen gemütlich den Bund entlang und dann in die Shoppingstreet. Es war toll. Die Stadt war zwar gut besucht, aber nicht voll. Es war herrlichstes Wetter zum flanieren. Essen waren wir bei McDonalds und als Lisa dann im Wagen eingeschlafen war, haben wir uns auf die Dachterrasse des Starbucks am Volkspark gesetzt. Ein Traum. Wie im Urlaub. Abends waren wir so ko, dass wir uns nur eine Kleinigkeit zu Essen aufs Zimmer bestellten, die Aussicht genossen und alle drei kurz nach neun eingeschlafen sind.

Am nächsten Morgen bekamen wir ein sehr leckeres Frühstück. Wirklich toll. Es war zwar nicht viel Auswahl, aber das was es gab, war wirklich sehr lecker. Vor allem der Kaffee war super. Danach Sachen packen und ins Taxi. Wir wollten zu den Yu-Gärten. Laut Reiseführer sollte es dort ab Mittag sehr voll werden. Na ja, wir waren gegen 11 Uhr dort und es war zwar viel los, aber es gab schon schlimmeres. Markus meinte allerdings, dass meine Schmerzgrenze schon ganz schön abgesackt wäre. Die Gärten sind wirklich eine Oase in der Stadt. Super schön. Sehenswert.

Nach gut zwei Stunden sind wir zurück ins Hotel. Lisa und Markus haben Mittagsschlaf gemacht und ich bin mit dem Taxi ins sogenannte Französische Viertel gefahren. Und dann bin ich einfach gelaufen. Ich wollte die Stadt aufsaugen. Einfach draußen laufen, bei frischer Luft, Schaufenster anschauen und Leute beobachten. Es war einfach nur schön. Ich holte mir einen Eiskaffee to go und einen Donkin Donut. Lecker. Bei Zara kaufte ich Lisa noch ein paar Sommersachen und ganz zum Schluss, als ich Markus schon eine SMS geschrieben hatte, dass ich gleich wieder im Hotel bin, entdeckte ich noch die ultimativ coolste Mall. Der Wahnsinn. Es gab dort französische, amerikanische, spanische und deutsche Marken, Spielzeug, Schmuck, Klamotten, Schuhe usw. usw. Da hätte ich einen ganzen Tag drin verbringen können. So belief sich meine Ausbeute auf eine Jeans und ein Sommerkleid, aber wenn…ich noch viel Zeit gehabt hätte…dann wäre mein Konto jetzt leer und ich hätte noch einen zweiten Koffer gebraucht.

Zurück im Hotel sind wir mit Lisa schwimmen gegangen und dann noch richtig schick Essen im 30. Stock des Hotels. Eigentlich wollten wir nachdem Lisa schlief noch in die Hotelbar, aber auch an diesem Abend sind wir wieder alle gemeinsam eingeschlafen.

Am Sonntag regnete es leider. Was tun. Darauf waren wir nicht wirklich vorbereitet. Kurz nachgedacht und entschieden zur EXPO zu fahren. Ich gebe zu, so ein richtiger EXPO-Fan bin ich nicht. In den drei Stunden liefen wir durch einen Themenpavillon und den chinesischen Pavillon. Das Gelände ist so riesig, dass man mindestens eine Woche bräuchte.

Fazit: Shanghai ist mindestens eine Reise wert. Eine super coole Stadt. Und wenn wir es schaffen, fahren wir dort auf jeden Fall nochmal hin.

Donnerstag, 6. Mai 2010

Lisas zweiter Geburtstag

Gestern haben wir Lisas Geburtstag gefeiert. Es war toll. Früh sind wir gemeinsam aufgewacht und Lisa hat mit großen Augen ihre Geschenke begutachtet. Sie hat ein Dreirad bekommen und das war der große Hit. Sie wollte sofort damit zum Frühstück fahren. Im Cafe haben sofort alle Lisa mit einem „Happy Birthday“ begrüßt. Auf unserem Tisch stand dann auch umgehend die Geburtstagstorte. Nach dem Frühstück kam ihre Ayi mit einem großen Plüschteddy und ein paar roten Ballerinas. Dann kam noch Mr. Lee mit einer Kiste. Darin war eine Matroschka. Die findet Lisa auch wirklich cool. In großer Runde sind wir dann mit dem Auto zum Kindergarten gefahren. Dort warteten schon die Kinder. Im großen Aufenthaltsraum standen die kleinen Stühle. Alle Kinder saßen dort und wir mussten uns ihnen gegenüber setzen. Als Erstes wurde Happy Birthday auf Englisch und danach auf Chinesisch gesungen. Lisa war erst etwas schüchtern. Als sie dann aber die Geschenke ihrer Lehrer bekam, war sie happy. Danach wurde die Torte mit zwei Kerzen in den Raum geschoben. Lisa sollte die Kerzen auspusten, aber zweimal kamen ihr zwei chinesische Kinder zuvor. Das war wirklich witzig. Lisa wusste gar nicht wie ihr geschah. Aber zum Schluss hat sie es doch noch hinbekommen. Dann bekam sie ein riesiges Messer in die Hand gedrückt und sollte den Kuchen anschneiden. Da war ich geschockt. Markus half ihr. Sie musste jedem Kind ein Stück Kuchen bringen. Das war so süß. Lisa teilt wirklich gern. Alle aßen ihren Kuchen. Danach musste Lisa noch ihre Geschenke an die Kinder verteilen. Leider hatte sie dann aber schon keine rechte Lust mehr und war müde. Also habe ich das übernommen. Lisa wollte Markus dann noch überall rumführen und hat ihm ihren Klassenraum und den Tanzraum gezeigt. Ganz stolz war sie. Markus und ich sind kurz vor dem Mittagessen dann ins Werk gefahren.


Nachmittags wollte ich dann nicht so spät zu Hause sein. Halb vier stieg ich am Werk ins Taxi. Es goss schon den ganzen Tag in Strömen und es kam wie es kommen musste. Ich habe über eine Stunde nach Hause gebraucht. In der Stadt herrschte das pure Chaos. Viele Straßen waren gesperrt wegen Überflutung. Es war die Hölle. Zu Hause angekommen, fand ich eine total glückliche Lisa, die schon die nächsten Geschenke abgefasst hatte. Sie hat von der Maris noch einen super süßen Arztkoffer bekommen. Den findet sie auch toll. Von Max und Irene hat sie noch eine Lala bekommen. Die macht aber leider sehr laut und Lisa hat noch ein bisschen Angst vor ihr. Zum Essen sind wir dann nicht mehr gegangen. Lisa war todmüde und hatte auch keinen Hunger mehr. Ich habe sie noch in die Wanne gesteckt, mit sehr viel Überzeugungsarbeit, weil sie unbedingt den Teddy mitnehmen wollte.

Markus kam erst halb neun nach Hause. Die Straßenzustände wurden ja leider bei dem Regen nicht besser. Was leider auch nicht so toll war, war die Internetverbindung. Schade, dass Lisa ihre persönlichen Glückwünsche nicht mitbekommen hat. Außerdem wollte ich gestern auch den Schnuller feierlich verabschieden. Also an einen Ballon binden und fliegen lassen. Na ja, das muss ich wohl an einem schönen Tag nachholen. Vielleicht machen wir das ja am Wochenende in Shanghai.

Fotos folgen.

Donnerstag, 29. April 2010

Donnerstag, 29.04.2010

Die Einladung zur Hochzeit kam genauso kurzfristig wie alle Verabredungen meiner Kollegen. Ich glaube, am Montag war sie in der Mailbox und am Samstag war die Hochzeit. Ja, die Einladung kam per Mail. Den Anhang mit der Location konnte ich weder auf meinen Firmen- noch Privatrechner öffnen. Also musste ich Evette noch fragen. Die Feier sollte im Shenyang International Hotel stattfinden. Noch nie gehört. Aber mit Hilfe von Google findet man auch das ohne chinesische Unterstützung. Bei der Uhrzeit auf der Einladung dachte ich erst noch, dass es ein Schreibfehler ist…aber nein…die Hochzeitsfeier sollte um 17.27 Uhr beginnen.


Nach dem Mittagsschlaf haben wir uns alle hübsch gemacht und standen kurz vor fünf Uhr vor unserem Hotel auf der Straße, um ein Taxi zu ergattern. Hatte ich schon mal geschrieben wie schwer es ist, zwischen fünf und sechs Uhr ein Taxi zu bekommen. Ich wollte nicht zu spät kommen und bin langsam verzweifelt. Kurz nach fünf Uhr hatten wir Glück und ein freies Taxi hielt an. An der Rezeption hatte ich mir noch den Hotelnamen in Chinesisch aufschreiben lassen und hielt nun dem Taxifahrer die Karte unter die Nase. An der ersten Kreuzung, an der er nicht rechts abbog, dachte ich noch, ok dann nimm eben die nächste Kreuzung. An der Ecke fuhr er dann aber plötzlich nach links und nicht rechts. Da wusste ich, dass er woanders hin will. Wie gibt man einem Taxifahrer, der kein Wort englisch spricht, zu verstehen, dass er falsch fährt. Ich rief sofort Angel, meine Kollegin an. Sie sollte dem Taxifahrer erklären wohin er fahren soll. Puh…glücklicherweise ging sie auch ans Telefon. Er wendete unverzüglich und fuhr in einem Affenzahn Richtung Hotel. Wir sind kurz vor knapp in den Saal eingeflogen.

Dort traf mich fast der Schlag. Ein riesiger Saal mit vielen runden Tischen, einer riesen Bühne und zwei Leinwänden rechts und links. An den Tischen saßen immer 8 Personen und es waren ungefähr 30 Tisch. Auf den Leinwänden liefen Fotocollagen des Brautpaares durch und die ganze Sache wurde von zwei riesigen Kameras aufgezeichnet. Wir wurden mit freundlichen Hallos begrüßt und setzen uns an den dritten Tisch von den Kollegen. Auf dem Tisch standen Weinflaschen, harte Drogen und Säfte. Außerdem gab es schon so kleine Sachen zu Essen, Kuchen, Frühlingsrollen, kleine Süßigkeiten, Dumplings usw. Alles was man so schnell mal mit der Hand essen kann. Und die Leute aßen auch schon. Ein paar Minuten später kam das Brautpaar auf die Bühne und hielt zusammen mit einem Moderator eine Rede. Wir haben nichts verstanden, weil alles auf Chinesisch war. Schade. Dieser Auftritt ging ungefähr 10 Minuten und danach verschwanden die Beiden. Großes Gewussel begann im Saal. Von den Tischen wurden die Knabbereien und das Blumengesteck entfernt und es wurden die warmen Speisen serviert. Es gab Garnelen, warme Dumplings (Teigtaschen), Fisch, Reis, Hühnerhälse, Fleisch in verschiedenen Variationen (ich konnte nicht erkennen was es war) und Obst. Das war alles sehr lecker. Wir haben dann ungefähr eine Stunde gegessen. In der Zwischenzeit ging das Brautpaar von Tisch zu Tisch. Den Rauchern wurde vom Bräutigam eine Zigarette gegeben und die Braut hat sie angezündet. Außerdem verteilten sie kleine Süßigkeiten und sammelten die Geldgeschenke ein. Für uns sehr befremdlich war, dass am Eingang des Saal ein Tisch stand wo diese kleinen roten Papiertüten, etwas größer als Geldscheine, auslagen worin man dann gleich seine Geldscheine packen konnte. Normalerweise muss der Bräutigam mit jedem Mann noch einen Schnaps trinken. Ich glaube aber das hätte der kleine Mann nicht geschafft. Er hätte wahrscheinlich nicht mal die Hälfte der Tische überstanden.

Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, wollte ich mal den Schnaps kosten. Ich goss uns am Tisch ein paar Gläser ein und wir tranken auf das Brautpaar. Mir hat das Gebräu ganz gut geschmeckt. Also tranken wir auch noch ein Glas und noch ein Drittes. Dann schaute ich mir erst mal die Flasche genauer an. Das war 52%iger Fussel. Oh mein Gott. Na ja, aber er hat geschmeckt.

Nach zwei Stunden war alles vorbei. Wir fuhren mit dem Taxi ins Hotel und waren acht Uhr wieder zu Hause. Bis dahin ging es mir gut, aber nach 10 Minuten im Hotel und der Bewegung hat sich der Alkohol schön in meinem Körper verteilt. Mit Müh und Not konnte ich Lisa noch ins Bett bringen. Danach war mir zum Sterben zu Mute. Nach viel Gejammer meinte Markus, dass ich mich bewegen muss. Bewegen…in China…im Hotel…mitten in der Stadt? Tolle Idee. Uns viel Nichts Besseres ein als vom 23. Stock im Hotel in den ersten Stock zu laufen und wieder hoch. Bis zum 8. Stock sind wir gekommen. Aber es tat gut. Kurz nach neun bin ich ins Bett. Am Sonntag ging es mir aber richtig gut. So viel zur chinesischen Hochzeit. Kurz und heftig. Ach übrigens…Lisa war der Star des Abends…nein, der zwei Stunden. Fotos folgen noch.

Montag, 26. April 2010

Sonntag, der 25.04.2010 - Zweiter Teil der Urlaubssaga

Am nächsten Tag sind wir schön gemütlich aufgestanden, haben die kurzen Hosen angezogen und sind auf die Suche nach dem Frühstücksbuffet gegangen. Uns wurde ein Platz auf der Terasse zugewiesen und bekamen einen Kinderstuhl für Lisa. Das Buffet lies keine Wünsche offen. Wir bekamen sogar eine frische Kokosnuss. Es gab frisch gebrühten Kaffee, alle Obstsorten, vielerlei Gebäck und einfach alles was man zu einem ordentlichen Frühstück braucht. Nachdem der Bauch voll war, sind wir nochmal aufs Zimmer, um uns einzucremen und die Sachen zu packen. Los, wir wollen Meer.


Mit Ruhe und Gelassenheit sind wir durch den riesigen Garten mit der wunderschönen Poollandschaft gelaufen. Überall waren Sonnenliegen aufgebaut, es gab verschiedene Poolbars, mehrere Kinderbecken, zwei Wasserrutschen, zwei Beachvolleyballplätze und ein Beachsoccer-Platz. Super. Dann kamen wir an den Strand. Es gab nur zwei Reihen Liegen wo wir ohne Probleme noch zwei freie Plätze gefunden haben. Dann kamen ca. 20 m Strand und dann Meer, strahlendblaues, warmes Wasser. Klamotten aus und rein. Es war super. So schönes, sauberes Wasser hatte ich noch nie im Urlaub.

Lisa spielte den ganzen Tag im Sand. Sammelte Muscheln und baute Sandburgen. Es war einfach nur herrlich. Später am Nachmittag kam auch noch Jochen vorbei und zum Abendessen saßen wir beim BBQ am Pool. Das Essen war super lecker. So konnten wir es uns drei volle Tage gut gehen lassen. Wir waren jeden Tag draußen. Am Samstag mieteten wir uns noch ein Tandemfahrrad mit Kindersitz. Lisa war begeistert. Wir fuhren die 3 km bis zu Jochens Hotel und schauten uns das an. Auf dem Rückweg hielten wir zum Essen in der einzigen Mall, die uns dort untergekommen ist. Es war eigentlich auch sehr ruhig dort in der Bucht.

Markus ließ sich noch im SPA-Bereich massieren und ich gönnte mir ein Ganzkörperpeeling. Der SPA-Bereich war auch ein Traum. Man wurde erst in einen Bereich geführt wo man auf eine künstliche Lagune schaute. Man bekam dort einen Tee und konnte sich in aller Ruhe auf die kommende Stunde der Entspannung und Verwöhnung vorbereiten und runterkommen. Dann wurde man in einen separaten Pavillon geführt. Dort gab es eine Dusch und einen Raum, offen zum Garten und mit Badewanne im Freien. Echt cool. Ja, ja, das Leben kann schon richtig schön sein. Schade, dass wir wieder nach Shenyang mussten. Eins ist aber sicher, auf Hainan waren wir nicht zu letzten Mal.

Freitag, 16. April 2010

Freitag, der 16.04.2010 - erster Teil der Urlaubssaga

Frohen Mutes stiegen wir in unser Auto. Wieder einmal hatten wir Probleme, den Kinderwagen und einen Koffer in den Kofferraum der Fünfer Limousine Langversion zu bekommen. Na ja, hat ja schon beim letzten Mal geklappt. Ging also auch dieses Mal. Wahrscheinlich waren wir mal dran. Bis dahin hatten wir noch nie einen Unfall und lt. Statistik konnte das nicht mehr lange so weitergehen. Also kam was kommen musste, wir hatten einen Auffahrunfall. Unser Fahrer fuhr mit Schwung auf ein, mitten auf der Straße stehenden Kleinwagen auf. Uns ist nichts passiert, aber unser Wagen hatte eine ziemlich große Beule in der Stoßstange. Wir standen mitten auf einer acht-spurigen Straße, Mr. Lee stieg aus und telefonierte. Keine Ahnung mit wem. Wir trauten uns gar nicht auszusteigen. Das war lebensgefährlich. Wir diskutieren, was wir tun sollten. Der Flieger in den Urlaub wartet schließlich nicht auf uns. Kurzerhand entschieden wir zwei Taxis zu nehmen und unseren Fahrer mit seinem Schicksal allein zu lassen. Natürlich telefonierten wir vorher kurz mit dem Fuhrparkverantwortlichen, ob das wirklich in Ordnung geht. Dann kam natürlich auch noch die Herausforderung auf dieser dichtbefahrenen Straße auszusteigen, Lisa, das Gepäck und uns in Sicherheit zu bringen. Die nächste Hürde war zwei Taxis zu finden, die uns zum Flughafen fahren. Hier in Shenyang dürfen nicht alle Taxifahrer am Flughafen stehen, d. h. wenn er da raus fährt, muss er ohne Fahrgast wieder zurück. Na ja, also haben wir mit einem 100 RMB-Schein gewunken und fanden somit auch zwei Taxifahrer, die uns zum Flughafen fuhren. Jochen war ziemlich schnell weg, aber uns Taxifahrer fuhr wirklich mit 40 km/h über die Autobahn. Ich dachte, wir bleiben jeden Moment stehen. Mein Puls war auf hundertachtzig. Dann fiel mir auf, dass Markus seine Tasche nicht mehr hat. War sie im Kofferraum? Nein, vergessen. Bei Mr. Lee im Wagen…nein…schon im Hotel. Na super, da waren überlebenswichtige Sachen wie Lisas Kopfkissen, Lisas Essen und Trinken und die Adresse vom Hotel drin. Super Klose. Der Urlaub fing wirklich gut an. Wir kamen trotzdem pünktlich am Flughafen an. Wir checkten sofort ein und ich suchte für Lisa noch etwas zu Essen und zu Trinken. Schön das Lisa auch schon aus einer normalen Flasche trinken kann. Das erleichtert das Leben ungemein. Kurzerhand saßen wir also im Flieger und los ging es. Es war ein ganz schöner Holperflug, aber wir kamen heil an.

Auf Hainan empfing uns sofort eine schöne warme Brise. Es war Mitternacht und bestimmt auf jeden Fall über 20 Grad warm. Ein Traum. Ich war sofort entspannt. Wir suchten uns ein Taxi und Jochen rief in seinem Hotel an, damit sie dem Taxifahrer den Weg beschreiben konnten. Dort angekommen erklärte dort jemand dem Taxifahrer den Weg zu unserem Hotel.

Die Auffahrt zum Hilton in Sanya bei Nacht ist schon der Wahnsinn. Dann standen wir in dieser riesigen Hotellobby, kein Mensch und alle Türen weit geöffnet. Toll. Die Zimmertür auf und auch dort hat noch alles gepasst. Wirklich schön. Wir gingen sofort ins Bett und freuten uns auf den nächsten Tag mit Sonne, Strand und Meer.

Sonntag, 11. April 2010

Sonntag, der 11.04.2010

So, ein paar Fotos hochzuladen habe ich endlich geschafft. Viel Spaß. Die Fotos beginnen mit dem ersten Wochenendausflug ins Freie hier in Shenyang und danach folgen Urlaubsfotos. Der Blogeintrag zum Urlaub kommt im Laufe der Woche.

Mittwoch, 31. März 2010

Mittwoch, der 31.03.2010 - noch ein Bericht vom Sonntag

Es ist fünf Uhr und ich sitze im Auto auf dem Weg nach Hause. Ich habe genug von China gucken und schreibe euch schnell ein paar Zeilen.


Am Sonntagabend bin ich mit Jochen in einem Badehaus gewesen. Da kommt man rein, zieht seine Schuhe aus und ein Angestellter kommt mit einem Armband auf dem eine Nummer steht und nimmt die Schuhe mit. Danach geht man schön getrennt in die „Auskleidekabinen“. Dort bekommt man schöne Badeschlappen und geht Duschen. Die Duschen sind super. Richtig viel Wasser aus einer richtig schönen Brause. Duschbad und Shampoo stehen auch bereit. Man bekommt ein Handtuch und kann von dort aus auch in die Sauna. Das wollte ich ja nicht. Jochen wartete irgendwo in diesem Gebäude auf mich. Also versuchte ich mein Glück bei der ersten Angestellten, um ihr zu erklären, dass ich eine Massage möchte und ein Freund von mir auch irgendwo auf mich wartet. Sie wollte oder konnte mich nicht verstehen. Da die Chinesen von Natur aus sehr hilfsbereit sind, zumindest auch uns Ausländern gegenüber, holte sie eine Kollegin. Aber auch die verstand mich nicht. Am liebsten hätte ich mich angezogen und wäre wieder ins Hotel gefahren, aber ich wollte Jochen nicht sitzen lassen. Also versuchte ich es immer weiter, mit neuen Begriffen und neuen Handbewegungen. Und siehe da, mit einem Mal lief eine der Frauen weg und holte mir so etwas wie einen kurzen Pyjama. Den sollte ich anziehen und dann die Treppe hinauf. Na gut, der Pyjama war nicht besonders schön, aber wenn sie meinen. Am Ende der Treppe empfing mich freudestrahlend Jochen. Er hatte auch nicht mehr mit mir gerechnet. Eine Schar kleiner Chinesen stand um ihn herum. Alle freuten sich mich zu sehen. Nun wurden wir in einen Raum mit zwei Liegen geführt. Dort lag noch eine „Menükarte“. Natürlich wieder nur auf Chinesisch. Ein kleiner Angestellter kam herein und fragte uns wahrscheinlich was wir haben wollen. Wir zeigten einfach auf die teuerste Ausführung. Er nickte, lies Jochen noch etwas unterschreiben und ging. Kurze Zeit später kam er mit einer Kanne Tee wieder, machte noch den Fernseher an und gab uns die Fernbedienung. Jochen war übrigens auch in einem schicken kurzen Pyjama. Wir tranken eine Tasse Tee und schalteten den Fernseher durch. Plötzlich kamen zwei Frauen mit kleinen Köfferchen und gaben uns zu verstehen, dass wir uns hinlegen sollen. Gesagt getan und los ging es. Die Massage war super. Sie ging ungefähr 1 ½ Stunden. Ein Traum. Danach gingen wir wieder nach unten, zogen uns an und wollten das Etablissement verlassen. Ich war zuerst da, gab mein Bändchen ab und wollte bezahlen. Leider hatte ich nicht genug Geld einstecken, um für uns beide zu bezahlen. Na ja, da waren sie wieder meine drei Probleme. Wie mache ich denen begreiflich, dass ich erst mal auf meine Begleitung warten muss. Ich setzte mich einfach auf die Couch und lies sie reden. Jochen kam auch kurz darauf, wir bezahlten und gingen. Ein rundherum zufriedenstellender Abend.

Freitag, 26. März 2010

Freitag, der 26.03.2010

Asche auf mein Haupt, das ich mich eine Woche lang nicht gemeldet habe. Was ist passiert?


Letzten Freitag war ich mit den deutschen Kollegen beim Japaner essen. Dort gab es ziemlich leckere Schnitzel und Kartoffelsalat. Ja, und das mit Stäbchen. Das Schnitzel war natürlich auch schön in Streifen geschnitten. Ein Traum. Danach gab es noch ein paar leckere Hähnchenspieße und Sushi. Halb zehn wurden wir aus dem Laden geschmissen und fuhren in den Club Q7. Der war ziemlich leer und so bekamen wir einen Stehtisch ziemlich nah an der Tanzfläche. Die Getränkekarte gab nicht so viel her und deshalb wollten wir erst mal nur drei Bier bestellen. Aus irgendeinem uns nicht verständlichen Grund ging das nicht. Wir wussten nicht warum. Der Kellner konnte kein Wort Englisch. Ein Mist. Glücklicherweise erbarmte sich ein Gast am Nachbartisch und übersetzte. An dem uns zugewiesenen Tisch gab es einen Mindestverzehr von 300 RMB (30 Euro) und das haben wir natürlich mit drei Flaschen Bier nicht erfüllt. Wir überlegten lange und bestellten dann die in der Karte angepriesene Flasche Chivas Regal mit vier Flaschen alkoholfreiem Etwas. Sie brachten uns doch tatsächlich 4 Eistee dazu. Oh Graus. Wir versuchten mit Händen und Füßen deutlich zu machen, dass wir auf jeden Fall Cola dazu haben wollen. Wieder half uns der nette Tischnachbar aus. Wir haben ein paar Runden getanzt und der Show zugeschaut. Kurz nach ein Uhr verließen wir mit einer fast leeren Flasche Whiskey den Club. War ein schöner Abend.

Für unseren Urlaub nächste Woche in Sanya wollte ich am Samstag unbedingt noch einen Bikini erobern. Das glaubt ihr mir nun wirklich nicht. Die Bademoden in China sind nicht zu beschreiben. Das sind total bunte Ganzkörperkondome. Außerdem haben sie immer nur ein Modell in einer Größe. Durch einen Zufall bekam ich in einem Sportgeschäft etwas was annähernd aussah wie ein Bikini. Die Farbe ist scheußlich und ich werde das Teil auch nur hier in China tragen. Teuer ist das ja alles nicht. Am Abend sind wir noch schön ins Hot Pot Restaurant gegangen und abends sind die Männer tanzen gegangen. Markus erzählte am nächsten Morgen, dass ihn zwei Chinesen ganz fürchterlich angebaggert hätten. Ob es wirklich so schrecklich war? Mich baggert niemand an. Ich bin den chinesischen Männern doch eine kleine Idee zu groß.

So nun steht schon wieder ein Wochenende vor der Tür. Die Wochen verfliegen hier nur so. Es soll schönes Wetter werden und das ist ein Grund endlich mal den nächsten Park aufzusuchen. Wir müssen alle mal auslüften.

Mittwoch, 17. März 2010

Mittwoch, der 17.03.2010

St. Patricks Day im Kindergarten wollte ich mir dann doch nicht entgehen lassen. Also fuhr ich morgens mit nach Civicmoon. Als wir ankamen war schon eine große Party im Gange. Viele Eltern waren da und die Erzieherinnen waren alle grün gekleidet. Die haben sich wirklich Mühe gegeben. Die Kinder haben Lieder gesungen und dann wurden Spiele gespielt. Je nach Altersgruppen wurden die Kinder aufgeteilt und mussten mit ihren Eltern spielen. Es war sehr lustig. Allerdings auch wahnsinnig laut. Das ist hier irgendwie immer so. Der Lautstärkepegel ist unerträglich und das nicht nur, weil so viele Kinder anwesend waren sondern weil auch die Musik und die Ansagen so furchtbar laut waren. Die Erzieherinnen haben sich wirklich viel Mühe gegeben. Danach wurde noch gegessen …grüne Sachen, wie Weintrauben, Gurken, Erbsen, grüne Kekse und Kiwisaft. Sehr witzig. Lisa habe ich dann noch kurz mit ins Büro genommen. Meine Kollegen wollten sie doch auch gern einmal kennenlernen. Sie hat einen Menschenauflauf verursacht. Wirklich alle Kollegen sind gekommen, um sie anzuschauen. Echt verrückt. Sie stört das im Mittelpunkt stehen überhaupt nicht mehr. Sie fühlt sich zwar nicht so wohl dabei, aber es erschreckt sie auch nicht. Sie hat dankend die Schokolade angenommen und genüsslich vor allen gegessen. Ja, ja die kleine Prinzessin in China.

Montag, 15. März 2010

Montag, der 15.03.2010

Das Wochenende ist schon wieder rum. Schade. Das geht hier irgendwie schneller als in Deutschland. Am Samstagmorgen gab es einen großen Frühstücksbrunch im Hotel. Stefan und Christiane haben ihren Abschied gegeben. Schade, dass sie gehen. Während des Mittagschlafes bin ich mit Jochen nochmal in den Wu‘ai-Markt gefahren. Beim ersten Mal war er ja noch ein Erlebnis, aber jetzt beim zweiten Mal fand ich ihn nicht so toll. Es gibt halt einfach einen Haufen Ramsch. Das was man sucht, findet man sowieso nicht. Man kann ja niemanden fragen. Gegen 16 Uhr kam dann wieder unsere Masseurin ins Hotel und danach sind wir essen gegangen. Essen kann man hier wirklich vorzüglich. Da immer mehr und mehr Kollegen aus Deutschland hier eintreffen, sind wir „Langnasen“ auch nicht mehr so eine Seltenheit im Restaurant. Das finde ich super. So stehen wir nicht mehr ganz so sehr im Mittelpunkt. Lisa ist aber immer noch eine Sensation.


Abends bin ich mit Jochen noch in eine Bar. Die Cocktails sind dort sehr lecker und in den Fernsehern lief die Fashion Week. Danach sind wir noch in den Club 98. Ich hatte noch nicht genug getrunken, deswegen fand ich es dort unerträglich. Die Musik war so laut, dass es in den Ohren weh tat. Das war wirklich der Wahnsinn. Die sind verrückt. Das ist in Deutschland bestimmt verboten. Außerdem haben die in diesem übervollen Club eine Feuer-Show gemacht. Das war so gefährlich. Die Menschen standen so nah beieinander. Echt unklar. Ob sie überhaupt wissen wie gefährlich das ist? Tanzen konnte man dort gar nicht. Es gab eine kleine Tanzfläche vor dem DJ. Die war aber so einen halben Meter erhöht. Wenn Jochen und ich dort hochgegangen wären, hätten sie bestimmt die Musik aus gemacht und den Spot auf uns gerichtet. Oder wir hätten uns gleich an der Decke gestoßen. Also haben wir dort zwei Cocktails getrunken und sind wieder los. Schade.

Am Sonntagmorgen waren wir im Schwimmbad. Total witzig. Männer und Frauen strikt getrennt und alle mit Badekappe und Schwimmbrille. Es waren sehr wenige Leute dort, was bestimmt auch an den Eintrittspreisen lag. Das Schwimmbad an sich war ein 25m Becken mit der Umrandung in Form einer Grotte. Total kitschig. Eben einfach chinesisch. Danach war Lisa total k.o. und hat einen langen Mittagsschlaf gemacht. Später sind wir noch in die Mall gegenüber. Dort haben wir Kaffee getrunken und Kuchen gegessen. Ein richtig schöner Nachmittag. Mal sehen was die Woche so bringt. Kollegen waren am Wochenende in Peking und haben geschwärmt. Ich will eigentlich noch auf besseres Wetter warten. Gestern hat es den ganzen Tag geschneit und bei Schnee will ich mit Lisa nicht durch die Stadt laufen.

Heute Morgen war es wieder eine Herausforderung. Erstens waren die Straßen unter Wasser. Also so richtig. Eigentlich bräuchte man Gummistiefel. Deswegen fuhren wieder mal keine Taxis und ich habe ewig gewartet. Dann kamen auch noch drei Kollegen, die dann natürlich auch noch mit ins Taxi wollten. Na ja, so musste ich zwar nicht allein fahren, aber es war ganz schön eng.

Donnerstag, 11. März 2010

Donnerstag, der 11.03.2010

Gestern zum Abendessen haben wir uns europäischen Standard erkauft. In der Mall hatte vor Chinese New Year ein super hippes Caffee aufgemacht. Da sieht man nie Leute drin sitzen. Nun wissen wir warum. Die Preise sind auf dt. Niveau. In aller Ruhe und Gemütlichkeit, mit schöner leiser Musik und in schönem Ambiente haben wir also dort gegessen. Es gab Nudeln, Pizza und Steak. Zum Abschluss noch einen Milchshake, einen Kaffee und für Jochen Kuchen. Leider hatten sie nicht das Mövenpick-Eis wie in der Karte versprochen. Vielleicht beim nächsten Mal. Für drei Erwachsene und ein Kind haben wir 40 Euro bezahlt. Das ist für chinesische Verhältnisse wirklich sehr viel. Aber es war auch toll. Die Kellnerinnen hatten so viel Zeit, dass sie mit Lisa spielen konnten. Sie sind mit ihr spazieren gegangen und haben die Mall erkundet. Cool. Das Essen in der Business Lounge des Hotels ist nicht mehr so gut. Es werden immer mehr deutsche Kollegen und das schafft die Küche irgendwie nicht. Es gibt immer Sachen, die man leicht in großen Mengen herstellen kann. Die Wiederholungsraten werden immer kürzer. Ich kann die Würstchen, den Kartoffel- und Nudelsalat nicht mehr sehen. Deshalb lasse ich Markus heute auch mit Lisa allein Essen gehen und treffe mich mit Kollegen zum Essen. Ich bin gespannt was ich erlebe. Also...morgen mehr.

Mittwoch, 10. März 2010

Mittwoch, der 10.03.2010

Eine kleine Story zwischendurch…am Montag war Internationaler Frauentag. Hier in China werden die Frauen wirklich geehrt an diesem Tag. Alle Kolleginnen durften um 12 Uhr nach Hause gehen und haben einen halben freien Tag geschenkt bekommen. Im Werk wurden 10 Frauen für besondere Verdienste geehrt. Ich hatte natürlich von 14 – 15 Uhr einen Termin von einem deutschen Kollegen eingestellt bekommen. Den habe ich noch wahrgenommen und habe auch Feierabend gemacht. Ich bin mit dem Taxi ins Kempinski gefahren. Dort hatte ich mich mit Conny auf einen Kaffee verabredet. Wir haben gequatscht und ich habe die Aussicht aus dem 19. Stock genossen. Es war ein richtig schöner Nachmittag für mich. Gegen sechs Uhr bin ich dann dort los und habe mir vor dem Hotel ein Taxi angehalten. Nun kommt es. Eigentlich braucht man vom Kempinski bis zum Lexington 10 Minuten, mit Ampeln und Nachmittagsverkehr. Dieser Taxifahrer hat es geschafft, dass ich gefühlt nur 30 Sekunden in diesem Taxi saß. Effektiv gebraucht haben wir 4 Minuten. Ich saß auch noch vorn, weil die Türen hinten nicht aufgingen, und musste das Drama richtig miterleben. Wir sind fast konstant auf der Gegenfahrbahn gefahren. Beide Fahrbahnen hatten 4 Spuren und waren durch eine doppelte Sperrlinie getrennt. Das kann man echt nicht glauben, wenn man es nicht erlebt hat. Aber es war wirklich so. Ich lebe noch. Den Kaffee hätte ich mir allerdings sparen können.


Im Hotel ist eine ziemlich große deutsche Community entstanden. Es sind einige Familien mit Kindern da und viele Männer ohne ihre Familien. Die Frauen, deren Männer tagsüber arbeiten, sind eine eingeschworene Gemeinschaft und haben einen richtigen Wochenplan. Sie gehen shoppen, schwimmen usw. Na ja, für mich wäre das nichts und ich werde auch ziemlich schief angeschaut, weil ich arbeiten gehe. Egal. Ich könnte mir so ein Leben nun mal nicht vorstellen. Lisa geht es Hervorragend. Sie hat mir ihrer Ayi und Mr. Lee so viel Spaß. Das ist unglaublich. Sie kann auch schon einige Worte chinesisch. Englisch redet sie nun auch schon und so hat sie einen süßen Misch-Masch.

Dienstag, 9. März 2010

Wochenende 06.03./07.03.2010 - Ausflug nach Qinhuangdao

Es war ein wirklich schönes Wochenende. Wir fuhren am Samstagmorgen mit unserem Fünfer los. Die Fahrt durch die Stadt war wieder einmal unerträglich. Man kommt nicht vorwärts. Auf dem Highway kann man dann gemütlich mit 120 km/h rollen. Nach ungefähr 30 Minuten außerhalb der Stadt fragte Tino plötzlich, ob wir unsere Reisepässe mit haben. Nein, hatten wir nicht. Ich habe mit keiner Faser meines Hirns daran gedacht. Wozu auch? In Deutschland braucht man doch auch keinen Ausweis. Also drehten wir wieder um und fuhren zum Hotel zurück. Auf dem erneuten Weg aus der Stadt haben wir uns zur Belohnung noch einen Kaffee bei Starbucks geholt. So hatte der Umweg wenigstens etwas Gutes.


Gegen drei Uhr kamen wir in Qinhuangdao an. Wir beschlossen im Hotel einzuchecken und einen Strandspaziergang zu machen. Vor dem Check-In kam noch das Gespräch auf den Zimmertyp. Tino und ich als Organisierer des Ausflugs haben Zimmer mit „Garden View“ gebucht. Die anderen Zimmer waren ganze 12 Euro teurer. Das war mir der Seeblick nicht wert. Wir haben beide Ärger bekommen. Also wurde beim Check-In nach einem Upgrade gefragt und so hatten wir ein Zimmer mit Meerblick. Lisa ging sofort ans Fenster und sagte „Meer“, „Oma“. Ja, dass letzte Mal war sie mit Oma und Opa am Meer. Wir haben die Kleine dick eingepackt und sind runter. Der Strand war fast menschenleer. Es war auch schrecklich kalt. Aber einfach nur schön. So schöne klare Luft, sauber und ruhig. Nach einer Stunde waren wir total durchgefroren und sind ins Hotel zum Essen. Das war verdammt lecker. Lisa haben wir ins Bett gebracht und sind in die Hotelbar gegangen, Cocktails trinken und Billard spielen. Es war ein schöner Abend.

Am nächsten Tag sind wir dann Richtung Chinesische Mauer gefahren. Dort sollte es einen Park geben, wo man mit Gondeln Richtung Berge gefahren wird und die Mauer sieht. Der Park war zwar geöffnet, aber die Gondelanlage noch nicht in Betrieb. Wir kommen wieder, keine Frage. Also fuhren wir Richtung Shanhaiguan (Pass). Dort befindet sich der Dragon Head, d. h. der Kopf des Drachen, d. h. der Drachen ist die Chinesische Mauer endet mit dem Kopf im Wasser/Meer. Die Festung ist ziemlich schick zu Recht gemacht. Auch dort waren wenig Menschen unterwegs und deswegen fand ich es besonders angenehm.

Nach einem Stopp bei McDonalds fuhren wir wieder Richtung Shenyang. Es war ein schöner Ausflug – wie ihr auf den Fotos sehen könnt. Es gibt also wirklich schöne Ecken in China und ich hoffe, dass wir noch einige davon entdecken können.

Freitag, 5. März 2010

Freitag, 05.03.2010

Jippi, Lisa hat die erste Nacht wieder durchgeschlafen. Das ist ein Traum. Man steht früh so erholt auf :-)

Gestern Abend haben wir es endlich geschafft die erste Folge vom Perfekten Dinner aus Leipzig zu schauen. Wir haben schon einen coolen Patenonkel für Lisa ausgesucht :-) Wir werden die Aufnahme für Lisa archivieren, damit sie sie später mal anschauen kann. Noch hat Lisa nicht so richtiges Interesse für den Fernseher und das wollen wir auch nicht fokussieren.

Mittwoch, 3. März 2010

Mittwoch, der 03.03.2010

Vielen lieben Dank für die vielen Glückwünsche.

Dafür habe ich euch neue Fotos eingestellt. Sie sind allerdings alle aus Deutschland. Nächstes Wochenende wollen wir einen Ausflug an die Küste machen, dann gibt es endlich mal wieder Fotos von China. Versprochen!

Dienstag, 2. März 2010

Sorry

Ganz großes SORRY an alle bei denen ich mich nicht gemeldet habe. Der kurze Aufenthalt in Deutschland war für mich ein Wechselbad der Gefühle...die vielen Zahnarztbesuche, die vielen schönen Nachrichten, die schrecklichen Nachrichten, das Treffen mit der gesamten Familie, die coolen Karnevalspartys und die Kopfschmerzen danach...all das musste ich irgendwie verdauen und dann hat die Zeit für noch mehr Nachrichten und Gespräche doch nicht gereicht. Bitte seid mir nicht böse. Ich werde alle Telefonate nachholen. Versprochen. Wir sind ja nicht aus der Welt.

Reise nach China…Angekommen…Jetlag

Das Abschiednehmen in Deutschland ist mir sehr schwer gefallen. Ich habe die schönen Seiten sehr genossen und es wird mir schwer fallen mich hier wieder einzugewöhnen. Außerdem ist es dieses Mal doch für einen langen Zeitraum.

Der Flug war die Hölle. Zuerst hat das Bording ewig nicht begonnen. Als wir dann im Flieger saßen, rollte diese riesen Maschine ein paar Meter zurück und blieb stehen. Nach ein paar Minuten meldete sich der Pilot und sagte, dass ein Triebwerk nicht anspringt. Ich wollte aussteigen. Nach weiteren Minuten meldete er, dass der Anlasser kaputt wäre und der getauscht wird. Ich wollte schon wieder einfach nur noch raus. Es gab wohl keine Ersatzmaschinen also mussten wir warten. Das ganze dauerte ungefähr zwei Stunden. Dann rollten wir endlich auf die Startbahn und es sollte losgehen. Nach ca. 10 Sekunden in der Luft tat es einen riesen Schlag. Es war wie eine Explosion. Ich dachte ich muss sterben. Glücklicherweise hatte Markus Lisa auf dem Schoß und ich konnte mich ganz um mich selbst kümmern. Es war der blanke Horror. Ich hatte solche Angst abzustürzen. Ich brauchte fast 10 Minuten um mich zu beruhigen. Erst als ich die Kleine weinen hörte, habe ich die Kurve bekommen. Markus erzählte mich dann, dass der Pilot durchgesagt hat, dass ein Blitz eingeschlagen ist, das alle Systeme normal laufen und wir uns ja keine Sorgen machen sollen, da ein Flieger wie ein faradayscher Käfig funktioniert. Witzbold. Klar…kein Problem, das geht mir natürlich gleich durch den Kopf. Ich wollte schon wieder raus. Die ganzen Flug über, also etwas über 9 Stunden waren meine Nerven zum zerreißen gespannt. Hölle.

Angekommen in Peking hatten wir natürlich kaum noch Zeit zum Umsteigen. Als wir dann noch herausgefunden haben, dass wir den Terminal wechseln müssen, war die Panik endgültig perfekt. Mit zwei riesigen, schweren Koffern und einem Kinderwagen mit einem müden, quengelnden Kind haben wir also den Shuttlebus gesucht und sind eingestiegen. Am Anfang war er fast leer und dann kamen sie. Als Europäer denkt man wirklich „der Bus ist voll“, aber nicht so die Chinesen. Bei denen geht immer noch was. Ich war wirklich am Ende. Der Bus fuhr und fuhr. Ich dachte schon, der will uns nach Shenyang fahren. Die Zeit raste. Angekommen am Terminal 2 suchten wir den Ticketschalter, weil Lisa noch ein Ticket brauchte und 2 Minuten nach Schalterschluss wollten wir unser Gepäck aufgeben. Das ging natürlich nicht mehr, obwohl wir unsere Bordkarten schon vom Manager bekommen haben. Den haben wir dann eingefangen und er hat unser Gepäck genommen, um es über das Personalband laufen zu lassen. Mir war mittlerweile egal, ob unser Gepäck mit uns in Shenyang ankommt oder nicht. 12.55 Uhr war geplanter Abflug und wir sind 12.54 Uhr als letzte Passagiere in die volle Maschine gestiegen. Die Freude war nur bei uns. Lisa war total ko und ist noch beim Start eingeschlagen. Ich habe mich sehr gefreut, als ich Mr. Lee, unseren Fahrer am Flugplatz gesehen habe.

Im Hotel haben uns alle herzlichst begrüßt.

Der Jetlag liegt uns noch in den Knochen. Lisa steht jede Nacht auf und will spielen. Früh ist sie dann total ko und sehr müde. Mal schauen wie lange wir brauchen.

Sonntag, 21. Februar 2010

Sonntag, den 22.02.2010

Wir leben noch und sind auch noch in Deutschland. Unsere Flüge haben wir umgebucht, weil ich nächste Woche noch ein paar Zahnarztbesuche vor mir habe. Letzten Mittwoch habe ich mir einen Weissheitszahn ziehen lassen müssen und nun erwartet mich noch eine Wurzelbehandlung. Der Zahnarzt hat mir von einem Flug in diesem Zustand abgeraten. Also haben wir unseren Aufenthalt hier in Deutschland verlängert. Ich habe ganz schöne Angst vor der Behandlung. Jahrelang hatte ich keine Probleme und nun, zum ungünstigsten Zeitpunkt, machen mir gleich zwei Zähne zu Schaffen. Das ist doch nicht wahr.

Also wir fliegen nach heutigem Stand am Freitag.

Sonntag, 14. Februar 2010

Karnevalssonntag, der 14.02.2010

So, den dritten Zug haben wir geschafft und die Hütte ist auch vorbei.

Wir haben drei riesen Tüten mit Kamelle aufgesammelt und viele Karnevalshits gekröllt. Lisa ernährt sich seit drei Tagen von Gummibärchen und Lollis. Sie findet den Karneval toll. Das liegt ihr anscheinend im Blut :-)

So, ich höre mal lieber wieder auf. Wir sind heute erst zum Zug in Brühl gewesen und danach im "Hüttche".  Es war toll. Leider sind wir nach dem obligatorischen Döner zwischendurch nicht mehr reingekommen. Deshalb sind wir schon zu Hause und schauen eine Sitzung im Fernsehen. Ja, so ist das in Köln. Wir haben alle einen im Tee und werden gleich ins Bett fallen.

"Geht der Mann zum Bäcker und kauft Brötchen. Tut die Verkäuferin ein Brötchen mehr rein und sagt: "Weil sie nicht so schön sind.". Sagt der Mann zu seiner Frau: "Wärst Du zum Bäcker gegangen, würde uns jetzt die ganze Bäckerei gehören." Kölle Alaaf und bis bald.

P.S. Nächstes Jahr ist gesetzt. Conny, du bist nächstes Jahr dabei :-)

Donnerstag, 11. Februar 2010

Donnerstag, der 11.02.2010

Wir sind angekommen. Deutschland hat uns wieder.

Eine Nacht im Hilton in Beiing...na ja, die Zimmer sind ein bißchen klein, genauso wie die Cocktails. Ein Pina Rita mit Salzrand? Wer denkt sich so etwas aus. Dafür war das Buffet zum Abendessen super und sehr lecker. Genauso das Frühstücksbuffet...das lässt keine Wünsche offen.

Der Flug war super. Lisa hat gut durchgehalten.

Beim Zahnarzt war ich auch schon. Der hatte keine guten Nachrichten. Morgen muss ich noch zu einem Spezialisten und der wird entscheiden, ob der Zahn noch zu retten ist. Wenn nicht, reise ich beim nächsten Mal mit einem Zahn weniger nach China ein. Ich habe Angst. Deswegen bin ich wahrscheinlich auch noch so wach. Für uns ist es 4 Uhr morgens. Lisa schläft seit einer Stunde. Mal sehen wie lange sie morgen früh schläft.

Und dann heißt es "Kölle Alaaf". Berichte folgen.

Mittwoch, 10. Februar 2010

Dienstag, den 09.02.2010

Die Koffer sind gepackt. Es kann losgehen Richtung Heimat. Es ist ein komisches Gefühl unsere Sachen hier im Hotel zurück zu lassen. Hoffentlich ist noch alles da wenn wir wieder kommen. Ich freue mich auf die Heimat, vor allem auf das Essen, die Ruhe und das "Normal-Sein" Dürfen. Ich freue mich darauf ins Kaffee zu gehen, mich hinzusetzen und in Ruhe einen Kaffee trinken zu dürfen ohne Angeklotzt zu werden. Tief durchatmen und genießen. Ich freue mich auf unsere Eltern, die Freunde, die wir sehen werden ...die restlichen von Euch werde ich weiterhin vermissen, aber ich werde versuchen so viele Telefonate zu führen wie es geht. Versprochen. Also rechnet in den nächsten 10 Tagen mit einem Anruf. Ich freue mich auf den Karneval und das Kölsch.

Mal sehen, ob ich mich dann nach 11 Tagen Deutschland auch wieder nach China sehne. Danach geht der Streß hier erst richtig los. Wir bauen die neuen Fahrzeuge und Markus muss mit seiner Montagehalle langsam mal in die Gänge kommen. Es bleibt also spannend. Ich hoffe, dass es endlich wärmer wird und wir öfter raus können. Leider ist ja unser Wetterwunsch für Deutschland nicht in Erfüllung gegangen und es soll kalt sein. Wer hat eigentlich den Karneval in den Winter gelegt? Es wäre doch so cool, wenn wir bei 25 Grad auf den Straßen Spaß hätten. Die in Brasilien haben irgendwie mehr Glück. Ich will heute in Peking mal schauen, ob ich für Lisa noch so ein schönes rotes Seidenkleid bekomme. Dann geht sie als Chinesin. Bis auf die blonden Haare, passt das schon. Ich bilde mir ein, dass sie schon ein paar Wörter chinesisch redet :-)

Montag, 8. Februar 2010

Montag, der 08.02.2010

 Schon wieder ist ein Wochenende rum. Der Wahnsinn wie die Zeit verfliegt.


Am Samstagvormittag bin ich mal wieder mit Jochen in den Carrefour zum Lebensmitteleinkauf gelaufen. Ich kann mir einfach den Weg dorthin nicht merken. Das sieht alles so gleich aus. Glücklicherweise habe ich endlich das Garmin GPS-Gerät von Conny zum Laufen bekommen. Damit fühle ich mich ein bisschen sicherer und weiß zumindest in welche Richtung ich zum Hotel laufen muss. Der Supermarkt war voll. Überhaupt nichts für mich. Menschenmassen. Wir haben also schnell alle Dinge in den Korb geschmissen, haben bezahlt und wollten wieder los. Beim Einpacken der Sachen in den Rucksack bildeten sich wieder Menschentrauben um uns. Ich verstehe das nicht. Warum gewöhnen die Chinesen sich nicht langsam an unseren Anblick. Ich gewöhne mich doch auch an sie. Im Supermarkt kann ich diese Menschenmassen, die Lichtshows und die Beschallung auch gut ausblenden. Ich gehe raus und kann nicht mehr sagen was drinnen los war. Ich schotte mich einfach ab. Anders kann ich das nicht ertragen.

In einer Woche ist „Chinese New Year“ und was machen die Chinesen, sie ballern ein Vermögen in die Luft und fangen jetzt damit an. Vom Hotelfenster aus sieht man in jeder Ecke der Stadt Feuerwerk. Und das sind wirklich tolle Sachen. Ganze Batterien von Raketen fliegen in die Luft. Lisa findet es toll und steht mit großen Augen am Fenster. Die ganze Nacht hindurch ging der Krach. Die Böller können auch nicht laut genug sein. Ich bin froh, dass wir das hier nicht mit erleben müssen. Am Mittwoch geht es Richtung Heimat. Ich freue mich darauf.

Ein Blick aus dem Fenster am Sonntag nach dem Aufstehen zeigte Schnee. Na super. Eigentlich wollten wir vormittags noch ein paar Mitbringsel für die Familie besorgen und nachmittags raus aus der Stadt in den Schnee zu einer Eisausstellung. Wenn hier Schnee fällt ist es wie in Deutschland. Das Verkehrschaos wird noch größer als es schon ist. Aber wir brauchten die Geschenke dringend. Also rein ins Taxi und los. Wir bekamen auch unsere Geschenke und waren zum Mittagsschlaf wieder im Hotel. Lisa ist im Kindergeschäft gerutscht, hat Klavier gespielt und mit Bällen. Da entdeckt sie immer viel und wird entdeckt.

Nach dem Mittagsschlaf schneite es immer noch und wir beschlossen doch nicht raus zu fahren. Die Gefahr dann irgendwo zu stehen und nicht weg zu kommen war uns einfach zu groß. Also sind wir zu Hause geblieben und haben den Nachmittag in Familie gemacht. Wir haben das Hotel entdeckt und das Zimmer auf den Kopf gestellt. Es war ein schöner ruhiger Nachmittag ohne Chinesen 

Drückt die Daumen, dass wir am Mittwoch hier weg kommen und vor allem am Donnerstag ab Peking. Es soll weiter schneien und das macht die Sache wirklich spannend.

Donnerstag, 4. Februar 2010

Donnerstag, den 04.02.2010

Das Leben hier wird immer angenehmer. Nun haben wir unser Auto und einen Fahrer. Sehr komfortabel. Da Lisa ja mit dem Domsch-Auto mitfährt, steht das Auto uns zur Verfügung und wir nutzen es auch. Früh holt uns der Fahrer ab und abends fährt er uns wieder heim. Leider kann ich ihn nicht fragen was er in der Zwischenzeit tut. Er fährt super und die Langversion vom Fünfer ist ein Traum. Man hat hinten so viel Platz. Super. Leider hat das Auto schon 50.000 Kilometer runter…so hat es uns die Verantwortliche gesagt. Leider? Leider hat er auch Vollausstattung  Sitzheizung und Entertainment auf der Rücksitzbank. Man gönnt sich ja sonst nichts. Jetzt bloß kein Neid. Wir haben den Wagen nur vorübergehend. Derzeit verkaufen sie hier so viel Dreier, dass kein „Company Car“ für uns abfällt. Sobald einer übrig bleibt, bekommen wir den. So lang müssen wir den Fünfer ertragen.


Heute sollte ich für vier Kollegen eine Schulung halten. Vier Kollegen sind schon vier Kollegen zu viel, aber ich habe mich überreden lassen. Ich bin kein Held im Schulungen geben und schon gar nicht in einer Fremdsprache. Als ich aber in den Raum kam, traf mich fast der Schlag. Es saßen alle Kollegen der Abteilung drin und schauten mich mit großen, wissbegierigen Augen an. Ich wäre am liebsten davon gelaufen. Als erstes entschuldigte ich mich also, dass ich nicht gut im Schulungen halten bin und als zweites entschuldigte ich mich im Voraus für mein Englisch. Also redete und redete ich. Und dann kam der Wulst an Fragen. Na ja, das heißt doch, sie haben es verstanden. Ich konnte glücklicherweise auch alle Fragen beantworten. Puh…das ist gut gegangen. Auf jeden Fall habe ich heute mindestens ein Kilo abgenommen und Hunger auf ein Mittagessen hatte ich nun auch nicht. Also spare ich mir das Kantinenfutter und gehe heute Abend mit einem Kollegen aus München essen. Das wird lecker. In den Restaurants kann man wirklich gut essen und das schmeckt auch.

Ich freue mich auf den Heimaturlaub. Nächste Woche um die Zeit sitzen wir schon im Flieger. Hoffentlich hält mein Zahn noch. Die Schmerzen werden leider immer schlimmer. Außerdem freue ich mich auf Sauerbraten, Kartoffelsalat, überhaupt Kartoffeln in jeglicher Form und auf schönen Kuchen mit leckeren Kaffee.

Ich muss doch noch was loswerden. Was hier wirklich toll ist, ist das Wetter. Das ist wirklich super. Es ist zwar kalt, aber sonnig und vor allem ist es konstant so. Man muss nicht wie in Deutschland aus dem Fenster schauen und gucken wie das Wetter ist, windig, Nieselregen, Regen, sonnig, kalt oder warm. Hier ist es einfach kalt, trocken und sonnig. Passt. Jeden Tag gleich, seit über drei Wochen. Klar, es ist mal mehr oder weniger kalt, aber das ist nicht wichtig. Ich finde es super.

Montag, 1. Februar 2010

Montag, 2010-02-01

Leider habe ich mich nun ein paar Tage schon nicht mehr gemeldet, aber im Hotel ging das Netzwerk nicht. Nun nutze ich meine Mittagspause, um euch mal wieder an ein paar Erlebnissen teilhaben zu lassen.


Das Wochenende haben wir sehr ruhig verbracht. Am Samstag waren wir in der Mall gegenüber von unserem Hotel. Dort wird alles für den höheren, luxuriösen Bedarf angeboten. D. h. dort sind alle üblichen Marken von Gucci, Versace, Boss, Bogner, Tiffany usw. anzutreffen. Diese Mall kann in allen anderen Metropolen der Welt auch stehen. Das Ambiente ist sehr schön. Dort macht es auch mit Lisa Spaß durch zu schlendern. Auch wenn das Klientel dort gehobener ist, müssen wir auf unsere Kleine ganz schön aufpassen. Einmal nicht hingeschaut und schon hat sie ein Chinese auf dem Arm. Ich könnte immer noch ausflippen, wenn das passiert. Ein paar Sachen haben wir gejagt, Markus hat sich einen Gürtel und eine Uhr gekauft, Lisa hat eine Bettumrandung bekommen und ich eine Handtasche. Außerdem gibt es in der obersten Etage ein schönes Kaffee. Dort haben wir uns einen Cappuccino gegönnt. Die Preise sind dann wie bei uns in Deutschland im Kaffee. Einen Kosmetiksalon habe ich dort auch entdeckt. Ich traue mich aber immer noch nicht. In den ganzen Cremes und Lotion sind immer Bleichmittel drin. Ich weiß nicht, ob sie das verstehen, wenn ich sage, dass ich das nicht haben möchte. Vielleicht warte ich doch bis zu unserem Deutschlandurlaub.

Markus und ich wollten am Freitagabend eigentlich noch mit den Kollegen ausgehen. Ich hatte aber nach dem Abendessen ganz schreckliche Zahnschmerzen. Jahrelang habe ich keine Probleme. Nun fahre ich nach China und es geht los. Das ist doch nicht wahr. Wo ich doch solche Angst vor dem Zahnarzt habe. Ich werde mir wohl einen Termin in Köln in zwei Wochen holen und hoffen, dass ich es bis dahin aushalte. Manche Tage spüre ich gar nichts und plötzlich beim Essen geht es los. Drückt bitte alle die Daumen, dass ich es noch zwei Wochen aushalte.

Heute können wir endlich unser Auto abholen. Das ist auch ein Odyssee. Vor Weihnachten hieß es, am 20.01.2010 ist das Auto in China. Ist ein Importwagen  Am 21.01. wurde uns auf Nachfrage mitgeteilt, dass sie nicht wissen, ob für uns ein Auto dabei ist. Mittlerweile hatten wir natürlich auch einen Fahrer eingestellt. Dann hieß es wir sollen einen neuen Wagen bestellen. Das wird dann vier Wochen dauern bis er kommt. Nein! Dann sollen wir einen Rückläufer vom Händler nehmen. Kein Problem – wann können wir den bekommen? In vier Wochen. Doch ein Problem. Jetzt bekommen wir ein Showfahrzeug bis unser neu bestelltes Auto kommt. Na ja, und wie sich das für ein Showfahrzeug gehört ist er komplett ausgestattet. Und jetzt das Highlight überhaupt: es ist eine neue 530er Limousine. Man gönnt sich ja sonst nichts. Nun hatten wir letzte Woche die Zusage für das Auto und prompt kündigt unser Fahrer. Heul! Das kann doch alles nicht wahr sein. Glücklicherweise gibt es sehr viele Arbeitskräfte in diesem Land…also hatten wir am Freitag gleich ein Vorstellungsgespräch für einen neuen Fahrer. Der wurde eingestellt und heute darf er zum ersten Mal unser Auto vom Werk ins Hotel fahren. Ich bin gespannt.

Mittwoch, 27. Januar 2010

Angekommen, 2010-01-26

Heute Morgen nach dem Aufwachen habe ich mich zum ersten Mal angekommen gefühlt. Ich habe in Ruhe geduscht und Lisa hat noch bei uns im Bett geschlummert. Ich habe es mit Humor genommen, dass das Frühstück 10 Minuten zu spät aufs Zimmer gekommen ist. Es war irgendwie in Ordnung. Ich habe es nicht anders erwartet. Für Lisa ist das Essen auf dem Zimmer irgendwie besser. Sie wird nicht so abgelenkt. Das werde ich jetzt jeden Morgen machen. Ist einfach bequemer. Auch wenn man sich natürlich mit der Auswahl einschränkt. Lisas Ayi kam um halb neun. Lisa war erst nicht so glücklich als sie merkte, dass heute wieder ein Kindergartentag ist, aber nach fünf Minuten hat sie sich mit ihrem Schicksal abgefunden und ist zur Ayi gelaufen. Ich konnte also gemütlich zur Arbeit fahren.


Der Taxifahrer ist ganz souverän losgefahren und nach fünf Minuten versuchte er ein Gespräch mit mir zu führen. Mit Händen und Füßen hat er mir zu verstehen gegeben, dass er nicht weiß wo er hin muss. Er fuhr trotzdem weiter und telefonierte. Ich glaube, er hat sich den Weg erklären lassen. Auch das habe ich heute früh mit Humor genommen. Ich glaube, dass ist ein Zeichen das ich angekommen bin. Ich habe mich mit meinem Schicksal abgefunden. Nein, ich fühle mich eigentlich ganz wohl hier. Wir führen hier ein schönes Leben und das Wetter ist hier auch besser als in Deutschland. Die Chinesen sind von sich aus eigentlich auch ein nettes Völkchen. Das die Taxifahrer die Ausländer immer bescheißen wollen, muss man eben sportlich nehmen. Dafür handelt man beim Taschenkauf und freut sich über 50 Prozent Rabatt. Was soll es? Nur Autofahren lassen dürfen sie mich nicht. Ich glaube, da würde ich zum Chinahasser werden. Das ist wirklich der Wahnsinn und fasziniert mich jeden Tag. Auf einer vierspurigen Straße stehen die Autos in 7 Reihen nebeneinander. Sie fahren bis auf 5 Zentimeter auf. Wenn es grün wird, sind sie aber alle plötzlich rücksichtsvoll. Keiner fährt und alle hupen. Irre. Viele Unfälle habe ich noch nicht gesehen, obwohl laut Statistik die Zahl der Verkehrstoten hier sehr hoch ist. Am Gefährdetsten sind die Fußgänger und Radfahrer. Die laufen und fahren aber auch manchmal als ob es nur sie auf der Straße gäbe und sie keine „Feinde“ hätten. Und noch was ist faszinierend. Sobald es dunkel wird machen die Busse und 7,5 Tonner ihr Licht aus. Das macht es dann so richtig spannend. Brauchen die Chinesen den Nervenkitzel auf der Straße? Ich glaube ja.

Dienstag, 26. Januar 2010

Fotos

Ich habe es übrigens geschafft und endlich mal ein paar Fotos hochgeladen...

Buggykauf und mehr

Nun will ich mal noch die paar Sätze zu unserem Buggy schreiben. Der alte Buggy hat die schlechte Gehweg- und Straßenverhältnisse hier in China nicht überlebt. Am Samstag hat er seinen Geist aufgegeben und da Lisa doch noch nicht so sicher läuft, brauchten wir einen neuen Buggy. Das kann ja in China nicht das Problem sein, denn schließlich gibt es hier ja alles, oder? Wir haben ein bißchen rumgefragt und erfahren, dass es in der Einkaufsstraße bei der verbotenen Stadt, ja auch in Shenyang gibt es eine verbotene Stadt, einen Laden mit Kindersachen gibt. Also haben wir uns am Sonntag nach dem Frühstück ins Taxi gesetzt, mit unserem alten Buggy, und sind Richtung Middle Street gefahren. Dort hat uns der Taxifahrer wieder an einer überfüllten Kreuzung aus dem Auto geschmissen. Die erste Herausforderung für diesen Einkauf bestand also im Überqueren der Straße samt Lisa und Buggy. Da ich diese Zeilen noch schreiben kann, haben wir es also geschafft. Da standen wir nun in einer Einkaufsstraße. Es waren viele Leute unterwegs. Es gab Stände mit Dingen aller Art und die übliche Beschallung der Passanten. Das Geschäft „Happy Familie“ war nicht zu übersehen. Ein riesen Laden. Nichts wie rein. Der Eingang war wieder über ein paar Treppen, also hieß es erst mal schleppen und im Laden waren die nächsten Treppen. Na super.


In der ersten Etage gab es Schmuck und Uhren. Die zweite Etage waren Schuhe. Die dritte Etage Klamotten und in der vierten Etage war die Kinderabteilung. Wir fanden auch sofort mehrere Buggys. Lisa musste in jedem Buggy probesitzen. Die sahen alle so klein aus. Wir verursachten, wie immer, wieder Menschenaufläufe. Als ob es was Besonderes wäre, einen Buggy zu kaufen. Wir haben uns für ein Modell entschieden und dann zeigte uns der Verkäufer noch verschiedene Designs im Katalog. Wir wollen den kaufen wie er dastand. Also lief der Verkäufer los und kam mit einer großen Kiste wieder. Wir haben ihm zu verstehen gegeben, dass er den Buggy gleich aufbauen sollte. Also gingen sie zu dritt ans Werk. Als ich das gesehen habe und die entsprechende Anleitung auf Chinesisch…Lisa würde heute noch nicht in dem Buggy sitzen. Ein Ikeaschrank aufzubauen, ist einfacher. Plötzlich verpackten sie den alten Buggy in eine Tüte. Lisa fing an mit weinen. Ihr wurde bewußt, dass ihr alter Buggy nun weg sein wird. Ich wurde an die Zentralkasse gebracht, wo ich den Buggy bar bezahlte. - Nirgendwo kann man mit Kreditkarte bezahlen. Nur Bares in Wahres. - Der Verkäufer klemmte sich unseren alten Buggy unter den Arm, ich schob den Neuen und Markus musste Lisa tragen, weil sie nicht in den neuen Buggy wollte und wir sind Richtung Ausgang geführt worden. Vorher mussten wir aber mit unserem Kassenzettel an der Lotterie vorbei und wir haben doch tatsächlich einen kleinen roten Plüschtiger gewonnen. 2010 ist das Jahr des Tigers. Wir haben jetzt mittlerweile schon 5 von den Tieren zu Hause. Dort konnten wir auch endlich dem Verkäufer klarmachen, dass wir den alten Buggy nicht wieder mitnehmen wollen. Also hat er anstandslos das alte Teil genommen und ist davon gezogen.

Lisa war mittlerweile so ko, dass wir beschlossen ins Hotel zurück zu fahren und Mittagsschlaf zu machen. Das haben wir dann auch fast 3 Stunden getan. Danach haben wir uns zwei Burger aufs Zimmer bestellt. Die waren echt lecker. Danach kam die Masseurin und der Sonntag war schon wieder vorbei.

Am Montag fuhr ich mit dem Taxi zur Arbeit. Das war eine lebensgefährliche Fahrt. Mit dem Bus brauchen wir zwischen 30 und 40 Minuten. Mit dem Taxi und normaler Fahrt braucht man zwischen 20 und 30 Minuten. Dieser Taxifahrer hat die Fahrt im größten Berufsverkehr in 16 Minuten geschafft. Ich war total durch geschwitzt vor Angst. Danach ist man auch wach. Nie wieder.

Sonntag, 24. Januar 2010

Das zweite Wochenende

Hallo da bin ich wieder. Das zweite Wochenende ist rum und es war wirklich aufregend. Wo fange ich am besten an?

Am Samstag:
Nach dem Frückstück sind Jochen und ich in den Wu'ai Market gefahren. Mir wurde schon viel berichtet und eigentlich hatte ich den totalen Horror dorthin zu fahren. Aber Markus meinte, dass muss man mal gesehen haben und allein wollte ich dort auf keinen Fall hin, mit Lisa geht aber auch nicht, also muss ich ja die Gelegenheit nutzen so lange Jochen noch hier ist. Also fuhren wir halb zwölf los und kurz vor zwölf Uhr spuckte uns das Taxi vor einem riesigen Einkaufscenter wieder aus. Und es waren schon viele, viele Leute unterwegs. Na ja, was soll ich sagen. Gott sei dank hatten wir Lisa nicht dabei und waren auch nur zu zweit. Jochen findet man ja aufgrund seiner Größe auch im größten Menschengetümmel wieder. Eine Etage dieser Shoppinghölle ist größer als die von Karstadt und es gibt immer fünf Etagen und es gibt bestimmt fünf Gebäude davon. Da reicht eine Woche nicht aus, um alles gesehen zu haben. Die Etagen sind gut sortiert. Jede Etage eines der Häuser widmet sich einem Thema, also z. B. Schuhe oder Unterwäsche oder Spielsachen oder, oder, oder. Man muß wissen was man will und wo man es findet. Also ich möchte nie dorthin müssen, weil ich etwas brauche. Ich weiß, ich würde es einfach nicht finden. Fotos sind im Webalbum. Gegen vier Uhr waren wir wieder im Hotel. Ein paar Schnäppchen haben wir gejagt. Aber glaubt ja nicht, dass hier alles so günstig ist. Ja, die chinesischen Marken sind vergleichsweise billig, aber sobald man unsere bekannten Marken kaufen will, sind die auch recht teuer.

Markus war in der Zwischenzeit mit Lisa spazieren und unser Buggy hat die chinesischen Straßenverhältnisse nicht lange ausgehalten. Er hat den Geist aufgegeben. Ein neuer muss in Haus. Vor dem Abendessen ist Markus mit Jochen schwimmen gegangen. Eigentlich wollten wir alle zusammen gehen, aber da Lisa Husten und Schnupfen hat, habe ich die Männer allein losgeschickt.

Abends bin ich mit Jochen ausgegangen. Wir sind erst in einen Irish Pub und haben leckeres Guiness getrunken. Dort hat eine schreckliche chinesische Liveband gespielt. Die Musik wechselte zwischen chinesischer Hitparade und amerikanischen Klassikern. Bei den chinesischen Hits gingen die Leute voll ab. Teilweise sind die Chinesen aufgestanden und haben sich die Mikros der Sängerinnen geklaut und selber gesungen. Das glaubt man einfach nicht, wenn man es nicht selber erlebt hat. Wir zogen weiter, zu Fuß, in den nächsten Club. Der nannte sich Kiss. Achtung wir kommen...Musik aus, Spot an. Ja, so habe ich mich gefühlt, als wir den Club betraten. Alle klotzen uns an. Ein fast zwei Meter großer Europäer und eine ein Meter achtzig große blonde Europäerin dazu. Wir waren die Sensation. Es war uns egal. Wir bestellten uns ein Bier und begutachteten den Schuppen. Kitschig, ist fast noch untertrieben. Viel rote Lampions und eine Unzahl an Kronleuchtern. Dazu eine riesige Videowand, drei DJs und viele, viele Mädels auf Podesten tanzend. Ständig kamen dann noch Gesangseinlagen von irgendwelchen Typen. Unglaublich. Die Musik war etwas gewöhnungsbedürftig, aber nach genug Bier war uns das egal. Wir haben sogar getanzt. Es war ein schöner Abend. Gegen drei Uhr waren wir im Hotel. Das Einschlafen war etwas schwierig für mich, weil ich so ein Ohrenpfeifen hatte. Wenn man das jeden Samstagabend macht, ist man am Monatsende taub. Die sind verrückt die Chinesen.

Von unserem Buggykauf heute, berichte ich euch morgen. Ich muss ins Bett.

Markus