Donnerstag, 29. April 2010

Donnerstag, 29.04.2010

Die Einladung zur Hochzeit kam genauso kurzfristig wie alle Verabredungen meiner Kollegen. Ich glaube, am Montag war sie in der Mailbox und am Samstag war die Hochzeit. Ja, die Einladung kam per Mail. Den Anhang mit der Location konnte ich weder auf meinen Firmen- noch Privatrechner öffnen. Also musste ich Evette noch fragen. Die Feier sollte im Shenyang International Hotel stattfinden. Noch nie gehört. Aber mit Hilfe von Google findet man auch das ohne chinesische Unterstützung. Bei der Uhrzeit auf der Einladung dachte ich erst noch, dass es ein Schreibfehler ist…aber nein…die Hochzeitsfeier sollte um 17.27 Uhr beginnen.


Nach dem Mittagsschlaf haben wir uns alle hübsch gemacht und standen kurz vor fünf Uhr vor unserem Hotel auf der Straße, um ein Taxi zu ergattern. Hatte ich schon mal geschrieben wie schwer es ist, zwischen fünf und sechs Uhr ein Taxi zu bekommen. Ich wollte nicht zu spät kommen und bin langsam verzweifelt. Kurz nach fünf Uhr hatten wir Glück und ein freies Taxi hielt an. An der Rezeption hatte ich mir noch den Hotelnamen in Chinesisch aufschreiben lassen und hielt nun dem Taxifahrer die Karte unter die Nase. An der ersten Kreuzung, an der er nicht rechts abbog, dachte ich noch, ok dann nimm eben die nächste Kreuzung. An der Ecke fuhr er dann aber plötzlich nach links und nicht rechts. Da wusste ich, dass er woanders hin will. Wie gibt man einem Taxifahrer, der kein Wort englisch spricht, zu verstehen, dass er falsch fährt. Ich rief sofort Angel, meine Kollegin an. Sie sollte dem Taxifahrer erklären wohin er fahren soll. Puh…glücklicherweise ging sie auch ans Telefon. Er wendete unverzüglich und fuhr in einem Affenzahn Richtung Hotel. Wir sind kurz vor knapp in den Saal eingeflogen.

Dort traf mich fast der Schlag. Ein riesiger Saal mit vielen runden Tischen, einer riesen Bühne und zwei Leinwänden rechts und links. An den Tischen saßen immer 8 Personen und es waren ungefähr 30 Tisch. Auf den Leinwänden liefen Fotocollagen des Brautpaares durch und die ganze Sache wurde von zwei riesigen Kameras aufgezeichnet. Wir wurden mit freundlichen Hallos begrüßt und setzen uns an den dritten Tisch von den Kollegen. Auf dem Tisch standen Weinflaschen, harte Drogen und Säfte. Außerdem gab es schon so kleine Sachen zu Essen, Kuchen, Frühlingsrollen, kleine Süßigkeiten, Dumplings usw. Alles was man so schnell mal mit der Hand essen kann. Und die Leute aßen auch schon. Ein paar Minuten später kam das Brautpaar auf die Bühne und hielt zusammen mit einem Moderator eine Rede. Wir haben nichts verstanden, weil alles auf Chinesisch war. Schade. Dieser Auftritt ging ungefähr 10 Minuten und danach verschwanden die Beiden. Großes Gewussel begann im Saal. Von den Tischen wurden die Knabbereien und das Blumengesteck entfernt und es wurden die warmen Speisen serviert. Es gab Garnelen, warme Dumplings (Teigtaschen), Fisch, Reis, Hühnerhälse, Fleisch in verschiedenen Variationen (ich konnte nicht erkennen was es war) und Obst. Das war alles sehr lecker. Wir haben dann ungefähr eine Stunde gegessen. In der Zwischenzeit ging das Brautpaar von Tisch zu Tisch. Den Rauchern wurde vom Bräutigam eine Zigarette gegeben und die Braut hat sie angezündet. Außerdem verteilten sie kleine Süßigkeiten und sammelten die Geldgeschenke ein. Für uns sehr befremdlich war, dass am Eingang des Saal ein Tisch stand wo diese kleinen roten Papiertüten, etwas größer als Geldscheine, auslagen worin man dann gleich seine Geldscheine packen konnte. Normalerweise muss der Bräutigam mit jedem Mann noch einen Schnaps trinken. Ich glaube aber das hätte der kleine Mann nicht geschafft. Er hätte wahrscheinlich nicht mal die Hälfte der Tische überstanden.

Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, wollte ich mal den Schnaps kosten. Ich goss uns am Tisch ein paar Gläser ein und wir tranken auf das Brautpaar. Mir hat das Gebräu ganz gut geschmeckt. Also tranken wir auch noch ein Glas und noch ein Drittes. Dann schaute ich mir erst mal die Flasche genauer an. Das war 52%iger Fussel. Oh mein Gott. Na ja, aber er hat geschmeckt.

Nach zwei Stunden war alles vorbei. Wir fuhren mit dem Taxi ins Hotel und waren acht Uhr wieder zu Hause. Bis dahin ging es mir gut, aber nach 10 Minuten im Hotel und der Bewegung hat sich der Alkohol schön in meinem Körper verteilt. Mit Müh und Not konnte ich Lisa noch ins Bett bringen. Danach war mir zum Sterben zu Mute. Nach viel Gejammer meinte Markus, dass ich mich bewegen muss. Bewegen…in China…im Hotel…mitten in der Stadt? Tolle Idee. Uns viel Nichts Besseres ein als vom 23. Stock im Hotel in den ersten Stock zu laufen und wieder hoch. Bis zum 8. Stock sind wir gekommen. Aber es tat gut. Kurz nach neun bin ich ins Bett. Am Sonntag ging es mir aber richtig gut. So viel zur chinesischen Hochzeit. Kurz und heftig. Ach übrigens…Lisa war der Star des Abends…nein, der zwei Stunden. Fotos folgen noch.

Montag, 26. April 2010

Sonntag, der 25.04.2010 - Zweiter Teil der Urlaubssaga

Am nächsten Tag sind wir schön gemütlich aufgestanden, haben die kurzen Hosen angezogen und sind auf die Suche nach dem Frühstücksbuffet gegangen. Uns wurde ein Platz auf der Terasse zugewiesen und bekamen einen Kinderstuhl für Lisa. Das Buffet lies keine Wünsche offen. Wir bekamen sogar eine frische Kokosnuss. Es gab frisch gebrühten Kaffee, alle Obstsorten, vielerlei Gebäck und einfach alles was man zu einem ordentlichen Frühstück braucht. Nachdem der Bauch voll war, sind wir nochmal aufs Zimmer, um uns einzucremen und die Sachen zu packen. Los, wir wollen Meer.


Mit Ruhe und Gelassenheit sind wir durch den riesigen Garten mit der wunderschönen Poollandschaft gelaufen. Überall waren Sonnenliegen aufgebaut, es gab verschiedene Poolbars, mehrere Kinderbecken, zwei Wasserrutschen, zwei Beachvolleyballplätze und ein Beachsoccer-Platz. Super. Dann kamen wir an den Strand. Es gab nur zwei Reihen Liegen wo wir ohne Probleme noch zwei freie Plätze gefunden haben. Dann kamen ca. 20 m Strand und dann Meer, strahlendblaues, warmes Wasser. Klamotten aus und rein. Es war super. So schönes, sauberes Wasser hatte ich noch nie im Urlaub.

Lisa spielte den ganzen Tag im Sand. Sammelte Muscheln und baute Sandburgen. Es war einfach nur herrlich. Später am Nachmittag kam auch noch Jochen vorbei und zum Abendessen saßen wir beim BBQ am Pool. Das Essen war super lecker. So konnten wir es uns drei volle Tage gut gehen lassen. Wir waren jeden Tag draußen. Am Samstag mieteten wir uns noch ein Tandemfahrrad mit Kindersitz. Lisa war begeistert. Wir fuhren die 3 km bis zu Jochens Hotel und schauten uns das an. Auf dem Rückweg hielten wir zum Essen in der einzigen Mall, die uns dort untergekommen ist. Es war eigentlich auch sehr ruhig dort in der Bucht.

Markus ließ sich noch im SPA-Bereich massieren und ich gönnte mir ein Ganzkörperpeeling. Der SPA-Bereich war auch ein Traum. Man wurde erst in einen Bereich geführt wo man auf eine künstliche Lagune schaute. Man bekam dort einen Tee und konnte sich in aller Ruhe auf die kommende Stunde der Entspannung und Verwöhnung vorbereiten und runterkommen. Dann wurde man in einen separaten Pavillon geführt. Dort gab es eine Dusch und einen Raum, offen zum Garten und mit Badewanne im Freien. Echt cool. Ja, ja, das Leben kann schon richtig schön sein. Schade, dass wir wieder nach Shenyang mussten. Eins ist aber sicher, auf Hainan waren wir nicht zu letzten Mal.

Freitag, 16. April 2010

Freitag, der 16.04.2010 - erster Teil der Urlaubssaga

Frohen Mutes stiegen wir in unser Auto. Wieder einmal hatten wir Probleme, den Kinderwagen und einen Koffer in den Kofferraum der Fünfer Limousine Langversion zu bekommen. Na ja, hat ja schon beim letzten Mal geklappt. Ging also auch dieses Mal. Wahrscheinlich waren wir mal dran. Bis dahin hatten wir noch nie einen Unfall und lt. Statistik konnte das nicht mehr lange so weitergehen. Also kam was kommen musste, wir hatten einen Auffahrunfall. Unser Fahrer fuhr mit Schwung auf ein, mitten auf der Straße stehenden Kleinwagen auf. Uns ist nichts passiert, aber unser Wagen hatte eine ziemlich große Beule in der Stoßstange. Wir standen mitten auf einer acht-spurigen Straße, Mr. Lee stieg aus und telefonierte. Keine Ahnung mit wem. Wir trauten uns gar nicht auszusteigen. Das war lebensgefährlich. Wir diskutieren, was wir tun sollten. Der Flieger in den Urlaub wartet schließlich nicht auf uns. Kurzerhand entschieden wir zwei Taxis zu nehmen und unseren Fahrer mit seinem Schicksal allein zu lassen. Natürlich telefonierten wir vorher kurz mit dem Fuhrparkverantwortlichen, ob das wirklich in Ordnung geht. Dann kam natürlich auch noch die Herausforderung auf dieser dichtbefahrenen Straße auszusteigen, Lisa, das Gepäck und uns in Sicherheit zu bringen. Die nächste Hürde war zwei Taxis zu finden, die uns zum Flughafen fahren. Hier in Shenyang dürfen nicht alle Taxifahrer am Flughafen stehen, d. h. wenn er da raus fährt, muss er ohne Fahrgast wieder zurück. Na ja, also haben wir mit einem 100 RMB-Schein gewunken und fanden somit auch zwei Taxifahrer, die uns zum Flughafen fuhren. Jochen war ziemlich schnell weg, aber uns Taxifahrer fuhr wirklich mit 40 km/h über die Autobahn. Ich dachte, wir bleiben jeden Moment stehen. Mein Puls war auf hundertachtzig. Dann fiel mir auf, dass Markus seine Tasche nicht mehr hat. War sie im Kofferraum? Nein, vergessen. Bei Mr. Lee im Wagen…nein…schon im Hotel. Na super, da waren überlebenswichtige Sachen wie Lisas Kopfkissen, Lisas Essen und Trinken und die Adresse vom Hotel drin. Super Klose. Der Urlaub fing wirklich gut an. Wir kamen trotzdem pünktlich am Flughafen an. Wir checkten sofort ein und ich suchte für Lisa noch etwas zu Essen und zu Trinken. Schön das Lisa auch schon aus einer normalen Flasche trinken kann. Das erleichtert das Leben ungemein. Kurzerhand saßen wir also im Flieger und los ging es. Es war ein ganz schöner Holperflug, aber wir kamen heil an.

Auf Hainan empfing uns sofort eine schöne warme Brise. Es war Mitternacht und bestimmt auf jeden Fall über 20 Grad warm. Ein Traum. Ich war sofort entspannt. Wir suchten uns ein Taxi und Jochen rief in seinem Hotel an, damit sie dem Taxifahrer den Weg beschreiben konnten. Dort angekommen erklärte dort jemand dem Taxifahrer den Weg zu unserem Hotel.

Die Auffahrt zum Hilton in Sanya bei Nacht ist schon der Wahnsinn. Dann standen wir in dieser riesigen Hotellobby, kein Mensch und alle Türen weit geöffnet. Toll. Die Zimmertür auf und auch dort hat noch alles gepasst. Wirklich schön. Wir gingen sofort ins Bett und freuten uns auf den nächsten Tag mit Sonne, Strand und Meer.

Sonntag, 11. April 2010

Sonntag, der 11.04.2010

So, ein paar Fotos hochzuladen habe ich endlich geschafft. Viel Spaß. Die Fotos beginnen mit dem ersten Wochenendausflug ins Freie hier in Shenyang und danach folgen Urlaubsfotos. Der Blogeintrag zum Urlaub kommt im Laufe der Woche.