Dienstag, 27. September 2011

Wochenende

Wir hatten ein erfolgreiches Wochenende. Am Samstag waren wir nach über ein-einhalb Jahren mal wieder in der Exibition Hall. Dort haben wir sehr erfolgreich und vor allem ziemlich entspannt für Lisa ein paar wunderschöne Winterklamotten erstanden. Wirklich wahr, man muss zwar ein bisschen suchen, aber es gibt wirklich sehr schöne und ausgefallene Stücke. Über drei Etagen gibt es Kinderklamotten in allen Ausprägungen. Vor der Hall gibt es einen riesigen Spielplatz wo Lisa in der Hüpfburg war...zum ersten Mal...und einen Pool, wo die Kids mit kleinen Booten fahren können.

Nach der erfolgreichen Shoppingtour waren wir dann noch im Honeycomb zum Essen. Das Lokal wurde uns schon vielen Freuden und Kollegen empfohlen, aber wir hatten es noch nie dorthin geschafft. Sehr lecker, sehr cool und so gar nicht chinesisch.

Den Samstagabend haben wir dann gemütlich zu Hause ausklingen lassen und sind zeitig ins Bett gegangen.

Am Sonntagmorgen stand die Hochzeit von Morrison unserem Chinesischlehrer an. Eigentlich sollten wir schon zehn vor sechs bei seiner Braut zu Hause zum Autokorso erscheinen. Nein...auf keinen Fall...nicht zu der Uhrzeit...nicht am Sonntagmorgen...und schon gar nicht mit vielen, vielen anderen Chinesen in Kolonne durch Shenyang. Zweite Option...7.20 Uhr bei ihm zu Hause zum Autokorso. Na ja, dazu muss ich jetzt nichts weiter schreiben, oder? Es gab noch Variante drei, und die lautete, 9.18 Uhr im Restaurant zur Trauung. Nun gut. Selbst das hat uns schon Kraft gekostet, am Sonntagmorgen so zeitig aus dem Haus zu gehen.

Wir waren pünktlich und Morrison führte uns den Tisch direkt an der Bühne zu. Wir waren die einzigsten Ausländer in der Gesellschaft. Pünktlich ging es nicht los, aber als es losging wollte Lisa nach Hause. Wir saßen direkt vor den Lautsprechern und das war unerträglich. Lisa und ich gingen in dem Saal ganz nach hinten. Der Bräutigam startete seine Rede mit einem Dankeschön an uns für unser Kommen. Ein ganzer Saal voller Chinesen schaute auf Lisa und mich. I hate it. Na ja, die Trauung war eben typisch chinesisch und ich möchte wirklich wissen, ob den jungen Chinesen das wirklich noch gefällt. Ab zehn Uhr wurde das Essen gebracht. Nun muss ich erwähnen, dass wir zu viert, Lisa, Markus unser Fahrer und ich, an einem zehn Mann Tisch saßen und das es sich um ein Seafood-Restaurant handelte. Das bedeutete, zehn Uhr Sonntagmorgen, wo mein Magen nach einem Brötchen mit Marmelade und einem Kaffee verlangt, gab es Cola, Sprite, Bier und Schnaps in Verbindung mit Garnelen, Fisch, Zuckerschoten, Muscheln, Kohl, einem kompletten Hühnchen, so etwas wie Schweinebraten, Algen und vieles weiteres an nicht Identifizierbaren. Elf Uhr kam das Brautpaar an unseren Tisch. Die Braut verteilte kleine Geschenke. Der Bräutigam sammelte das Geld ein und rauchte mit dem Gast eine Zigarette. Ich würde mal schätzen, dass über 250 Gäste im Saal waren. Ich wollte nicht mit Morrison und seiner Frau tauschen. Die Mutter von Morrison kam noch vorbei und wollte mit uns anstoßen, redete auf uns ein und zog zum nächsten Tisch. Das war dann für uns das Aufbruchssignal. Wir packten unsere Sachen und gingen. Ein paar Arbeiter, die schon nebenbei die Bühne abbauten, freuten sich über unsere kaum angefassten Speisen und schaufelten sich umgehend die Sachen in den Mund.

Der Rest vom Sonntag war sehr gemütlich. Erst kam Lena, unsere Masseurin und Markus bekam Besuch von einem Gitarristen und wir hatten zwei Stunden Musik im Haus. War sehr schön. Zum Abendessen wurden wir von Freunden verwöhnt und Lisa spielte schön mit der großen Tochter. Es war süß, sie Englisch sprechen zu hören. Das ist unglaublich wie leicht sie mittlerweile mit den drei Sprachen jongliert. Ist das wirklich unser Kind?

Bilder von der Hochzeit stelle ich nach unserem Urlaub nächste Woche ein. Am Samstag geht es nach Seoul. Ich bin gespannt. Der letzte Urlaub zu dritt. Klingt komisch.