Donnerstag, 27. Januar 2011

Harbin Wochenende

So ihr fleißigen Leser, bevor es in den nächsten Urlaub geht, möchte ich euch noch von unserem Harbin Wochenende berichten.


Die Reise begann am Freitagmorgen mit einer Taxifahrt zum Bahnhof. Der Kofferraum vom Taxi war wieder einmal so voll, dass unser kleiner Koffer kaum hinein gepasst hat. Mit viel Gefühl hat der Taxifahrer das aber irgendwie hinbekommen. Am Bahnhof angekommen, mussten wir noch über den gesamten Vorplatz laufen. Ich denke mal und weiß es auch, dass die Chinesen auch mit Koffern verreisen, aber was haben die Bauplaner getan, U-förmige Begrenzungen auf dem Weg zum Bahnhofseingang über die man die wunderbaren Rollkoffer heben musste. Geniale Idee. Nach meinen ersten Aufregern an dem Tag haben wir den ersten Teil unserer Reisegruppe getroffen und sind in den Bahnhofsinnenraum gegangen. Mit unseren Tickets ist Stefan zur Information gegangen, um zu fragen, in welchen Warteraum wir müssen. Witzig war allerdings, die nette Dame hat es ihm in Chinesisch aufgeschrieben. Das hat uns natürlich eine Menge geholfen. Trotzdem standen wir auch diesmal nach kurzer Zeit vor dem richtigen Wartesaal und wollten auf die letzten Nachzügler warten. Der Zug sollte 8.55 Uhr losfahren. 8.45 Uhr fehlte uns zwar immer noch eine Person in unserer Reisegruppe, aber wir wollten dann nicht mehr warten. Leider kommt man aber auch nur mit den Tickets in den Warteraum. Drinnen angekommen, saßen dort noch Leute, aus diesem Grund ging ein Großteil unserer Gruppe davon aus, dass die Türen zum Bahnsteig noch nicht geöffnet waren. Ich habe dann aber gesagt, lasst uns lieber mal fragen. So viel Zeit ist ja nicht mehr. Gesagt, getan und dann mussten wir rennen. Der Zug stand schon auf dem Gleis, alle Leute waren schon eingestiegen und wir mussten noch zu unserem Wagen. Kurz nachdem wir eingestiegen waren, fuhr der Zug los. Und fünf Minuten später, rief Colin, unser vermisstes Schaf in der Herde an, dass er gerade an der Wartehalle angekommen ist. Schade!

Als erstes haben wir eine Flasche Sekt, und auch eine zweite Flasche geleert. Das ging ziemlich zügig. Danach sind wir dann auf Bier umgestiegen. Die Sitze waren super bequem und es kam regelmäßig eine Frau mit einem Besen vorbei und ein Wagen mit Knabbersachen und Getränken. Super Service. Wir hatten ja alles dabei, von belegten Brötchen, aufgeschnittenen Paprika, gekochten Eiern, Salzstanden usw. und das einigste Geschäft was sie mit uns machen konnten, war eine Packung Spielkarten. Damit spielten Sandra, Stefan und ich Skat. Die vier Stunden vergingen wie im Flug.

In Harbin hat uns ein Reisebus vom Bahnhof abgeholt und zum Hotel gebracht. Dort brauchten wir erst mal eine Pause. Danach ging es zur Stadtrundfahrt. Diese entpuppte sich eher als ein Höllenritt durch den Stau. Wir waren aber alle guten Dinge und hatten beste Laune. Die kurzen Stopps waren aber nicht so toll. Es war wirklich arschkalt und irgendwann wollte ich nicht mehr aussteigen. Das Abendessen gab es in einem einfachen Dumplingrestaurant und war wirklich sehr lecker. Den Rest des Abends verbrachten wir mit Gin und Tonic an der Hotelbar. War eine sehr lustige Runde.

Am nächsten Morgen fuhren wir zuerst zur Snowworld. Der Wahnsinn was sie dort aus Schnee gezaubert haben. Haushohe Skulpturen in allen möglichen Motiven. Wir haben leider nicht so viel davon mitbekommen. Lisa hatte dort einen totalen Wutanfall und wollte keinen Schritt laufen. Wir sind als ins nächstbeste Kaffee eingekehrt und haben einen Kaffee getrunken. Lisa hat dort einen Nudeltopf entdeckt und wollte essen. Nach zwei Löffeln Nudeln reist sie sich mit dem Ärmel den kochendheißen Topf über die Hand und das Bein. Sie hat gebrüllt wie am Spieß und alle Chinesen starrten auf uns. Ich zog ihr sofort den Schneeanzug und die Strumpfhose aus. Selbst unter der Hose saß die Haut verbrannt aus, von der Hand ganz zu schweigen. Gut war auch, dass dort Heizer standen womit wir die Sachen wieder trocknen konnten. Ein Schüssel mit kaltem Wasser haben sie uns glücklicherweise auch gebracht. Na ja, also saßen wir dort über eine Stunden und haben Lisa wieder beruhigt und die Sachen getrocknet. Danach fuhr der Bus weiter. Also die Bilder aus der Snowworld sind nicht von mir.

Von dort aus ging es kurz zum Essen und dann weiter in den Tigerpark. Dort fuhren wir mit einem Bus durch ein Recht großes Gelände in dem Tiger frei leben. Dann konnte man noch über eine Art Hochweg Tiger in Gehegen bewundern. Wunderschöne Tiere. Es wurde langsam Dunkel und wir fuhren dann zur Iceworld. Wie auf den Bilder zu bewundern, große Objekte aus Eis. Der Wahnsinn was die Chinesen dort für eine Show aus Eis und Licht machen. Wir waren ziemlich faul und haben auf Lisas Wunsch eine Kutschfahrt gemacht. Der Vorteil, wir haben alles gesehen. Es war aber auch bitterkalt. Wir hatten dort minus 32 Grad. Da kann man noch so viele Sachen anhaben, irgendwann fangen die Hände und Füße an kalt zu werden.

Harbin ist sehenswert, aber nochmal fahre ich bei der Kälte dort nicht nochmal hin. Der nächste Tag war Abreisetag. Ich habe mit Sandra nach dem Frühstück noch einen kleinen Gang durch die Stadt gemacht und dann mussten wir zum Bahnhof. Alle waren ziemlich ko und so war die Heimfahrt viel ruhiger. Trotzdem war es ein super tolles Wochenende. Immer wieder gern. Die Gruppendynamik war genau richtig. Eigentlich haben wir fast alles gemeinsam unternommen, aber jeder hatte seinen Freiraum und konnte dann vor Ort das Tempo selber bestimmen. Gerade mit so einer kleinen Motte ist das natürlich super.

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